Samstag, 4. September 2010

Worum es wirklich geht redux

Deutschland ist vermutlich das einzige Land der Erde, in dem der Satz: "Der ist ein guter Geschäftsmann" einen Tadel, und kein Lob, impliziert. Unser Innenminister der stolz darauf ist, dass Mängel bei der Integration bereits (sic!) jetzt, nach schlappen 55 Jahren, "selbstbewusst und kräftig" (würg) diskutiert (immerhin!) werden, steht ebenfalls in der schönen deutschen Tradition des Idealismus:

Bundesinnenminister Thomas de Maizière forderte unterdessen zur Gelassenheit im Umgang mit Thilo Sarrazin auf. Die Gesellschaft könne "keinen Ratschlag und Anstoß von einem Provokateur brauchen, der mit der Provokation auch noch Geld verdient"...
Alles klar?

De Maizière ist eben nach allen Seiten, außer der des schnöden Mammons hin, offen, und damit nicht ganz dicht und braucht daher ein Kopftuch, um die zerfallenden Teile seines Schädels zusammenzuhalten.

Aber Deutsche verzeihen ja alles (und ich MEINE "alles"!), wenn es nur aus den alleredelsten Motiven geschieht. Im April 2006 schrieben z.B. drei Spiegel-Autoren, darunter der hochgejubeltelobte Ausbund neokonservativer Tugenden, Jan Fleischhauer:
Dass die Hamas-Führung die EU-Gelder zur Aufbesserung ihres Lebensunterhalts verwendet, ist kaum zu befürchten - die strengen Islamisten gelten anders als die Funktionäre der davor herrschenden Fatah-Bewegung als ziemlich korruptionsresistent.
Alles klar?