Der Sender RBB kündigte gestern ein Interview (das ich nicht gehört habe) mit Heinz Hilgers, Präsident des Kinderschutzbundes, der ohne Zweifel Pfründe zu verlieren hat, mit den Worten "Wie kinderfreundlich ist unsere Gesellschaft? ODER sollte die Frage eher lauten: wie kinderfeindlich?" auf seiner Webseite an.
In der vergangenen Woche führte, wegen der zu erwartenden Lärmbelästigung, in Hamburg ein Urteil zur Schließung einer Kita.Man wagt es ja kaum anzudeuten, aber wäre es eventuell vielleicht und unter Umständen möglich, dass nicht unsere "Kinderfeindlichkeit" zunimmt, sondern dass Kinder, mit größtmöglicher gesellschaftlicher Sanktion, immer weniger angehalten werden, Rücksicht zu nehmen? Mich dünkt, dass es eher die Alten sind, die die soziale Arschkarte gezogen haben. Man stelle sich vor, was ein unerträglicher Schwätzer wie Jens Jessen, der findet, dass nörgelnde Rentner sich nicht wundern müssen, wenn sie von in ihren Lebensäußerungen gestörten Jugendlichen mit Migrationshintergrund zu Brei geschlagen werden, gesagt hätte, wäre das Opfer ein freches Kind gewesen.
Zum wiederholten Mal muss eine Kita schließen, weil sich Nachbarn wegen Lärm beschwert haben. Die Sache ging bis vor das Oberverwaltungsgericht, das den Klägern Recht gegeben hat. Die Kita sei in einem besonders geschützten Wohnviertel und deshalb nicht zulässig. Berliner Kinderschützer beklagen sich, das Gerichtsprozesse über Kinderlärm zunehmen.
Aber weiter im Text: Um Kinderfreundlichkeit zu demonstrieren, bezeichnet RBB den Fall eines kleinen Mädchens, dass bei beginnender Dunkelheit auf dem tiefsten Land aus einem Zug geschmissen wurde, stilsicher als ein "Aufregerthema", um fortzufahren:
Außerdem gab es in dieser Woche ein weiteres Aufregerthema im Zusammenhang mit mangelnder Nachsicht gegenüber einem Kind: ein zwölfjähriges Mädchen wurde von einer Schaffnerin aus dem Zug geschmissen, weil es seine Fahrkarte vergessen hatte. Sie musste mit einem schweren Cello auf dem Rücken bei Dunkelheit nach Hause laufen, obwohl Mitfahrer der Schaffnerin angeboten hatten, dem Mädchen eine Fahrkarte zu kaufen.Ich hatte vor Jahren einmal das Vergnügen, einen Schaffner in einem Regionalexpress, der ohne Zweifel jeden Tag nach Schichtschluss dankbar sein musste, nichts in die Fresse bekommen zu haben, dabei zu beobachten, wie er mit eisiger Korrektheit die Personalien von zwei etwa 16jährigen
*Hervorhebung von mir!