Mittwoch, 30. Januar 2008

Eine ganz andere politische Kultur

Andrea Ypsilanti, die Frau mit dem zeitgemäßen und zweckdienlichen Multikulti-Namen, die in dem lebt, was man in einem weniger politisch korrekten Zeitalter unordentliche Verhältnisse nannte, amüsiert uns mit folgendem Heuler:



Der Einsteller des Videos bei YouTube schreibt dazu:

Andrea Ypsilanti plappert nur auswendig gelernte Phrasen ihres Lebensgefährten Klaus-Dieter Stork (rechts im Bild) nach. Oder wie läßt sich sonst erklären, daß er ihren Text lippensynchron mitsprechen kann???!

Ganz so ist es nicht. Wenn man genau hinschaut, dann sieht man, dass er ihr nach- und nicht vorspricht. Wie die FAZ es in einem seltenen Anflug von Humor so treffend schildert:
18.49 Uhr. Die beiden stehen auf der Bühne der SPD-Fraktion in Wiesbaden. Es ist laut, es ist eng, es ist stressig. Nicht auszudenken, wenn Andrea jetzt nicht vorbereitet wäre. Klaus-Dieter steht links von ihr, an der Seite ihres Herzens. Ein letzter Blick. Dann sagt Andrea: „Liebe Genossinnen und Genossen, Freunde, alle, die hier mitgekämpft haben, wir sagen heute Abend: Die Sozialdemokratie ist wieder da.“ Klaus-Dieter kennt diese Sätze. Er hat sie seit Monaten mit Andrea geübt. So gut kennt er sie, dass er sie einfach mitspricht. Die Lippen bewegen sich im Gleichklang mit den Lippen seiner Liebsten. Andrea wartet den ersten Jubel ab. Klaus-Dieter lächelt ihr zu.

„Wir haben für eine andere politische Kultur gekämpft. Wir haben die richtigen Themen gesetzt“, fährt Andrea fort. Und Klaus-Dieter auch. „Wir haben die richtigen Themen gesetzt. Wir haben gezeigt, dass man mit dem Thema Gerechtigkeit für alle . . .“, sagt Andrea. Und Klaus-Dieter auch. „. . . hier Wahlen gewinnen kann, und das gilt auch für die Bundesebene, meine Damen und Herren“, fügt Andrea hinzu. Und Klaus-Dieter auch.
Die Frage ist, hat der studierte Soziologe, Politologe, Sozialpsychologe und Pädagoge (alles klar?) es reflexartig gemacht, weil er das Zeugs X-mal mit ihr geübt hat oder hat er billigend in Kauf genommen, sie bis auf die Knochen zu blamieren, weil es einfach 'raus MUSSTE, dass er der Mann hinter Frau Spitzenkandidat ist?

Wir hätten nicht geglaubt, dass irgendetwas so schnell mit dem postklimakterischen Geturtel des Französischen Staatspräsidenten gleichziehen könnte, peinlichkeitsmäßig. Aber verglichen mit dem progressiven Lebensstil aus dem Frankfurter Vorort, We-Ge samt Dienstboten, schick-uneheliches Kind auf der Privatschule undsoweiter, sind Sarko und Bruni noch ganz großes Kino.