Montag, 24. November 2014

Semiten selektiv gesehen

Juli 2006 sendete der Bayerische Rundfunk einen Bericht über eine der hassenswertesten Gestalten der Weltgeschichte, den Großmufti von Jerusalem, Hadsch Amin el Husseini (1893 oder 1895 oder 1896 bis 1974), Partner der Nazis beim Völkermord der Juden, der den Krieg als Ehrengast in Deutschland verbringen durfte. Danke BR! Jemand hat den Film dann auf YouTube online gestellt. (Die Untertitel sind übrigens von mir.)


Es ist ein interessanter kleiner Film und liefert in aller Kürze einen guten Überblick der Geschehnisse. Allerdings muss ich dem Historiker, der dort zu Wort kommt, energisch widersprechen. Der Mufti hat nicht von Hitler, bzw. die Muslime haben nicht von den Nazis den Judenhass gelernt. Das hatten sie nicht nötig.

Auch hier verweise ich auf mein englischsprachiges Blog:

24 Jul 2006
It shows too, however, that the Mufti wasn't quite the innocent "noble savage" who got spoilt by the evil Nazis, but that this was a mutually inspriring relationship between two evil powers, both rooted in their respective ...

20 May 2006
Hadj Amin el Husseini, with Brit assistance self-appointed Grand Mufti of Jerusalem, mass murderer of Jews, on Hitler's payroll since 1937, accomplice of Hitler in the Holocaust, honoured guest in Berlin during WWII (all ...

04 Jan 2008
In his book "Hitler's Legacy: Islamic Antisemitism in the Middle East," Küntzel argues that contemporary Islamic antisemitism is largely due to the infamous Hitler-Mufti connection (I have posted about it, for example, here, here ...

Wenn man auf YouTube nach "hitler mufti" googelt, finden sich zahlreiche interessante Beiträge zum Thema.

Mittwoch, 1. September 2010

Biolo-biolo-biologierallala

Die Nachricht dass der geliebte Führer der Haplogroup E1b1b angehört haben soll, ist in Deutschland eingeschlagen, wie ein nasser Lappen. Vermutlich bereitet es den meisten Unbehagen, dass er mit Juden und Negern verwandt gewesen sein könnte, und das topt sogar die geniale Möglichkeit, doch endlich den Juden den Holocaust in die Schuhe schieben zu können.

Sicherlich ist es da nur gut, dass wir die Juden sowieso abgeschafft haben. Irgendwie kriegen wir es vielleicht auch noch so hingebogen, dass es keine Neger mehr gibt.

Schießlich haben wir aus unserer Vergangenheit gelernt!

Mittwoch, 24. Februar 2010

Was beim Spiegel als Satire gilt

Ja waren sie denn nicht zum Abrollen, die Vernichtungslager im Osten? Einfach ein Riesengag, der 20. Juli? Und selbst das Bombardement von Dresden vermag uns so nebenbei immerhin noch ein Schmunzeln abzugewinnen. Vom "Sturmgeschütz der Demokratie" zur Wichsvorlage des linkskritischen Bildungsbürgertums. So einfach geht das.

Sonntag, 7. Februar 2010

"Die Geschichte des Dritten Reiches muss in weiten Teilen umgeschrieben werden"

Oder: Wofür man in Deutschland promoviert wird

Hatte auch nette Seiten: Hitlers Leibzahnarzt von 1933 bis 1945, SS Brigadeführer Johannes Blaschke.

Eine Zahnärztin namens Menevse Deprem-Hennen aus Krefeld hat - ja, das ist kein Witz - über Hitlers Zahnarzt von 1933 bis 1945, SS Brigadeführer Johannes Blaschke, promoviert. Die Zahnärztlichen Mitteilungen informieren uns:

Neues Licht auf ein dunkles Kapitel der Zeitgeschichte wirft eine gerade erschienene Dissertation über Hugo Johannes Blaschke, den sogenannten Leibzahnarzt von Adolf Hitler. Die Arbeit der türkischstämmigen Zahnärztin Dr. Menevse Deprem-Hennen zeichnet ein differenziertes Bild und legt neue Seiten über Blaschke frei.
Und sowas nennt sich dann "Forschungsergebnis".

Wer wird sich auf seinem Fachgebiet, zumal einem Fachgebiet das NICHT Geschichte ist, dem geliebten Führer nähern, um sich ganz legitim mit jeder Menge Nazi-Literatur befassen zu können? Richtig! Deutsche! Und zur Not darf's auch eine "türkischstämmige Deutsche" sein. Hatte Hitler Mundgeruch? Das vermuteten wir bereits seit "Schtonk", und das war 1992:
"Die übermenschlichen Anstrengungen der letzten Zeit verursachen mir Blähungen im Darmbereich und Eva sagt, ich habe Mundgeruch. – Das ist ja wirklich, das ist ja... sensationell! – Adolf Hitler privat! – Ein Mensch, wie Du und ich! – Das ist ja eine Weltsensation, meine Herren!"
Aber nun WISSEN wir es und brauchen nicht mehr doof zu sterben.

Und der geliebte Führer hatte auch, ach wär hätte das gedacht, Angst vorm Zahnarzt, was ihn irgendwie menschlicher macht, wo doch sonst alle Nazis so mutig sind.

Übrigens: Nach seiner Entlassung aus der Gefangenschaft 1948 praktizierte Blaschke weiter als Zahnarzt in der Stadt der Reichsparteitage und starb dort 1959 im Alter von 78 Jahren. Das Leben ist nicht gerecht.

Großes Dankeschön an Gudrun Eussner!

Samstag, 11. Juli 2009

Märchenstunde

Hier!

Der geliebte Führer ist immerhin mit Blondi gemeinsam in den Tod gegangen.

Donnerstag, 15. Januar 2009

Pimpelchens Projektionen

Ach wenn doch diese urdeutsche Faszination mit dem "Führer" nicht wäre! Das Pimpelchen müllt einmal wieder zahllose Bits und Bytes von einwandfreiem Cyberspace zu und teilt uns gnadenlos - es kann nicht anders - mit, was es mit ihm gemeinsam hat:

Die Neigung zu Shakespeare und Cervantes möchte man eigentlich nicht mit A. H. teilen. Die Gesammelten Werke von Karl May mag er haben, bitteschön – aber musste dieser Mann ausgerechnet "Gullivers Reisen" loben?
Wir legen das unter "Informationen, die wir nie haben wollten" ab und stellen gleichzeitig fest, dass dieser eitle, salbadernde Hohlkopf jeden (aber auch JEDEN!) Anlass wahrnimmt, zu zeigen, wie toll er ist. WOW! Er liebt Shakespeare! WOW! Und sogar solche Exoten wie Swift und Cervantes! WOW! Vielleicht hat er sie sogar gelesen. WOW! Er mag Karl May nicht! WOW! ER ER ER hat Geschmack! WOW! TOLL TOLL TOLL TOLL !!!

Und:
In seinem Innersten war dieser Mann so leer wie ein Aktenschrank, in dem man nur noch ein paar Staubmäuse erhascht... Er war eine Null, die gern las.
Ach wer hätte das gedacht! Und dazu noch der Projektions-Spiegel unseres Pimpelches.

Nur eine Null, die gern liest und die diesem kranken Faszinosum erlegen ist (oder wer es nötig hat, einige Dutzend Zeilen zu verscheuern), wird sich dafür interessieren, was Adolf gerne las.

Samstag, 29. März 2008

Die Quadratur des Kreises

Die Nürnberger Nachrichten berichten aus der Stadt der Reichsparteitage, und wenn das Zeug auch fast ein halbes Jahr alt ist, das ist so komisch, dass es weitere Verbreitung verdient.

Nürnberg soll zum Standort des ersten Museums für Arabische Kultur in Deutschland werden. Das Haus sei als lebendiges Forum für einen konstruktiven, interkulturellen Austausch geplant, sagte Horst Kopp, Professor für Kulturgeografie und Orientforschung an der Universität Erlangen-Nürnberg, der den Vorsitz des neu gegründeten Vereins Arabisches Museum Nürnberg e.V. übernommen hat.

Nicht die klassisch-museale Präsentation soll laut Kopp im Vordergrund stehen, sondern die Wissensvermittlung. Über die arabische Kultur sei in Deutschland sehr wenig bekannt, ebenso über die Einflüsse der arabischen Welt auf die europäische Zivilisation. Themenausstellungen etwa über arabische Architektur, Kunsthandwerk und Alltagsleben sollen dazu beitragen, das von Gewalt geprägte Bild von der arabischen Welt zu korrigieren.

schnapp

Die Eröffnung des Museums ist für 2009 geplant. Als Stadt der Menschenrechte, betont Kopp, sei Nürnberg in jedem Fall für den Dialog mit den arabischen Ländern prädestiniert.
Und wenn man dann Bildschirm und Tastatur von den Prust-Kaffespuren gereinigt hat, bleibt einem nur festzustellen, dass der Herr Professor irgendwie recht hat. Als Stadt der Menschenrechte ist Nürnberg ganz sicher eminent geeignet, das von Gewalt geprägte Bild von der arabischen Welt zu korrigieren.

Wenn das der Führer wüsste!

Dankeschön an Eurient und Liza.

Dienstag, 18. Dezember 2007

Guido Knopp übernehmen Sie!

Ich fragte:

Oder hat jemand eine Idee, welchem Zweck diese geisteskranke Meldung sonst noch dienen könnte? Kinder zeugen kann man ja auch mit einem Ei. "Der geliebte Führer hatte doch zwei Hoden" ist irgendwie nicht so prickelnd.
Liza hatte!
Vielleicht möchte man uns auch mitteilen, dass der geliebte Führer tatsächlich einen Nachkommen hinterlassen hat, also nicht restlos und für immer verschwunden ist. Der Betreffende sollte sich im Zweifelsfall gut verstecken... Guido Knopp wartet schon mit der Folge "Hitlers Sohn".
Bruno Ganz spielt Hitler ganz wie er wirklich war: Als Knallcharge.

Er hat Recht! In einem Land, in dem so etwas als "Verkörperung des Grauens" hochgelobt und prämiiert wird, und nicht als übelstes Chargieren zur Tür hinaus gelacht, ist ALLES möglich, auch die Vermarktung von Hitlers Sohn als nationale und kulturelle Bereicherung.

Lieb Vaterland magst ruhig sein

Gestern Abend bringt der Wiener Standard endlich die Meldung, die uns Deutsche von jahrzehntelanger Demütigung und quälender Ungewissheit befreit.

Der geliebte Führer war doch nicht schwul!

Oder hat jemand eine Idee, welchem Zweck diese geisteskranke Meldung sonst noch dienen könnte? Kinder zeugen kann man ja auch mit einem Ei. "Der geliebte Führer hatte doch zwei Hoden" ist irgendwie nicht so prickelnd.

Vorsicht! Googeln nach Unity Mitford kann zu akuten Kotzanfällen führen.