Donnerstag, 22. Januar 2009

Entschuldige bitte, Pimpelchen!

Oder: Zusätzliche fünfzig Millionen unerwünschte Menschen

Da haben wir jahrelang gedacht, diese salbadernde Null wäre der Nadir der *kicher* neoliberalen Achse des Gähnens und dann kommt es noch schlimmer. VIEL schlimmer! Fred Viebahn, der Daniel Küblböck der Feder, informiert uns darüber, was so anliegt in Amerika und meint:

Und noch etwas in diesem Aufruf [Des “March for Life” der Abtreibungsgegner] verwundert mich: die Behauptung, seit dem Roe vs. Wade-Urteil [das in Amerika Abtreibung legalisierte] seien “die absichtliche Tötung von schätzungsweise fünfzig Millionen unschuldiger vorgeburtlicher Menschen” zu beklagen. Abgesehen davon, daß ich gerne wüßte, ob es auch schuldige vorgeburtliche Menschen gibt, möchte ich mir lieber nicht vorstellen, wie unsere Gesellschaft mit zusätzlichen fünfzig Millionen unerwünschten Menschen aussähe, von denen viele, wenn nicht die meisten in zerrütteten Verhältnissen aufgewachsen wären.
Danke AchGähn, dass du, dumm, dumpf und blöd, wie der sprichwörtliche Elefant im Porzellanladen, auf diesem Weg die Kategorie des "Lebensunwerten Lebens" in die deutsche Blogosphäre eingeführt hast!

Aber damit nicht genug:
Eigentlich sollten diese selbsternannten Rettungsmannschaften ungeborenen Lebens, jetzt wo sie schon ein soziales Gewissen in Sachen Gesundheitsvorsorge entwickelt haben, noch einen logischen Schritt weitergehen und sich für die Anerkennung homosexueller Ehen engagieren; denn dabei gibt es garantiert keine Abtreibungen. Und wenn sich diese Lebensrechtler bei ihren reaktionären Politikerfreunden auch noch für die in vielen Bundesstaaten erschwerte oder unmögliche Kinderadoption durch schwule Paare einsetzten, ergäben sich ganz neue Möglichkeiten, unerwünschten Kindern statt vorgeburtlicher Abtreibung nachgeburtlich eine liebevolle Familie zu bieten.
Einmal abgesehen davon, dass es meines Wissens keine höhere Autorität gibt, die "Rettungsmannschaften ungeborenen Lebens" offiziell "ernennen" würde...  Liebevolle Familie?

Etwa so?

Mutti...

...und Vati!

Kein gutes Argument für die homosexuelle Familie, oder? Bis jetzt warte ich immer noch auf die netten, seriösen, gutbürgerlichen, konservativen, monogam und unauffällig zusammenlebenden Homosexuellen, die doch jeder von uns kennt -- und die sich auch gegen so etwas aussprechen. Ich werde dabei allerdings nicht den Atem anhalten.

Vielleicht sollte Freddy doch mit dem Begriff "naive Arroganz" etwas *forsichtiger* umgehen und uns als selbsternannter Familienpolitiker mit seinen menschenfeindlichen Gesellschaftsentwürfen verschonen. Dass er es - ohne Zweifel und wie so viele Dummbeutel - "gut meint", macht alles nur noch schlimmer.