Einige Fragen zum Kulturskandal, die immer wieder diskutiert werden:
Hat Polanski das Mädchen vergewaltigt?
Nein, er hat sie wohl nicht wirklich "vergewaltigt". In Amerika nennt man das, was er getan hat, "statutory rape", was man als "Vergewaltigung im Sinne des Gesetzes" übersetzen kann. Ich habe mir das Verhörprotokoll des Mädchens angetan (ist bei "Smoking Gun" online). Sie sagt, nicht sehr überzeugend, sie habe sich gewehrt. Hätte das Gericht ihr geglaubt, wäre Polanski wegen "richtiger" Vergewaltigung drangewesen und nicht wegen, wie man es bei uns nennt, Sex mit einer Minderjährigen. Übrigens hatte das Herzchen bereits vor ihrer Erfahrung mit Polanski Sex gehabt, auch das geht aus dem Protokoll hervor, macht den großen Kulturschaffenden aber um keinen Deut besser.
Ist der Fall mit dem von Marco und Charlotte vergleichbar?
Guter Witz! Es geht aus dem, was man über den Fall weiß, hervor, dass Marco nicht gewusst hat und nicht wissen konnte, wie alt Charlotte war. Die Zweite von rechts auf diesem Bild soll Charlotte sein. Vergleicht man das mit dem Bild oben, drängt sich der unfreundliche Vergleich zwischen einer Milchkuh und einem Rehkitz auf. Im Übrigen: So sehr man Sex zwischen derart jungen Menschen ablehnen mag: Jeder, der nicht instinktiv, aus dem Bauch heraus, den Unterschied zwischen Marco und einem Mann jenseits der Lebensmitte, der ein Kind flachlegt, erkennt, sollte zum Sexualtherapeuten gehen. Polanski hat übrigens nie bestritten, dass er wusste, wie alt das Mädchen war.
Ist die Tat verjährt, wenn nicht juristisch (wir wissen ja alle, WIE beknackt die Amis sind), so doch ethisch-moralisch? Schließlich hat er es ja auch nicht wieder getan!
Wissen wir das?
Es scheint da so etwas, wie ein Beuteschema zu geben. Seine erste Frau war 19, als er sie heiratete, seine zweite Frau mit 24 allerdings geradezu überreif, als sie (offiziell) zusammenkamen, seine dritte (und derzeitige) Frau war 23 als sie heirateten, schlappe 33 Jahre jünger als er.
Hat die Mutter des Mädchens durch Polanski Zugang zu Hollywoods Prominenz gesucht?
Nein, das hat sie eher nicht. Sie war schon selber durchaus prominent. Eine Antwort auf die Frage, warum sie ihre junge Tochter mit diesem Drecksack um die Häuser ziehen ließ, kann jeder für sich selber finden. Es geschah auch nicht während einer "Party" in Jack Nicholsons Haus, sondern die beiden hatten es praktisch ganz für sich alleine. Auch das geht aus der Mitschrift des Verhörs hervor, das wohl kaum jemand gelesen hat. Schließlich genügt es, eine Meinung zu haben. Irgendeine.
Aber hat das Opfer ihm nicht verziehen?
Hat es. Sie hatte ihre fünf Minuten im Rampenlicht und das war es dann hoffentlich auch. Ob sie damit allerdings all' den 13jährigen und jüngeren Mädchen dieser Welt etwas Gutes getan hat, ist zu bezweifeln.
Wir empfehlen dem großen Kulturschaffenden die Konversion zur Religion des Friedens. Da er sich ohnehin im Greisenalter befindet, hat er dann zumindest eine schöne und kulturell angemessene Zukunft im Jenseits vor sich.
Mittwoch, 30. September 2009
Kulturskandal-Nachlese
Posted by The_Editrix at 12:45
Labels: Abgrundtief verkommen, Aufmerksamkeits- und andere Huren