Offener Brief an das PI-Team
Liebes PI-Team, habt Ihr sie noch alle an der Waffel?
Wir sind frisch, fromm, fröhlich und frei. Wie Lena. Wir sind stolz auf unser Land, unsere Fahne und auch unsere Geschichte. Wir sind uns der historischen Leistungen, der Fehler und auch Verbrechen der Deutschen bewusst. Aber wir lassen uns wegen des Holocausts der rassistischen Nazis nicht einreden, dass unser Volk ein dauerhaftes Stigma verdient hat. Wir haben – anders als viele andere Völker wie beispielsweise die Türkei – die Verantwortung für schlimme Ereignisse in der Vergangenheit übernommen.Wer hat euch den je verboten, die deutsche Fahne zu schwenken? Ich habe mich ja auch gefreut, als "wir" seinerzeit Papst wurden und fand die Fußball-WM eher erfrischend und niemand hat mich deswegen abgestraft. Aber, liebes PI-Team, bei ersterem ging es um Ratze, einen der brilliantesten Theologen nicht nur seiner Zeit, und er wurde Papst. P-A-P-S-T. Hier hat ein unsägliches Trampel aus der Provinz ein unsägliches Schlagerfestival gewonnen, das ich mir zum letzten Mal angeschaut habe, als Siw Malmquist mit "Primaballerina" für Deutschland antrat, und verglichen mit dem, was einem heute geboten wird, ist das wie ein Vergleich von Leonardo da Vinci mit dem Schimpansen Congo.
Jetzt aber sind andere Zeiten angebrochen. Wir treten für Völkerverständigung ein, sind überzeugte Demokraten, tolerant, lehnen Rassismus sowie Ausländerfeindlichkeit ab und freuen uns über alle Migranten, die in diesem Land konstruktiv mitwirken. Aber wir werden immer unseren gesunden Menschenverstand einsetzen, uns nicht einschüchtern lassen und vor allem einer neuen totalitären Bedrohung entschlossen entgegentreten, die sich im Deckmantel einer Religion tarnt. Dabei bieten wir Heuchlern und Doppelmoralisten entschieden die Stirn.
Nein, niemand verbietet Euch, auf die Geräuschentwicklung und das Gehopse dieses Früchtchens als Deutsche stolz zu sein, schlechter Geschmack ist nicht verboten, auch wenn ich als Deutsche mich eher dafür schämen würde. Aber Ausländerfeindlichkeit, Völkerverständigung und - um Jottäs Willän! - der Holocaust? Geht's noch etwas bescheuerter? Wenn es eines Beweises bedurft hätte, dass der Holocaust NICHT hinter uns liegt, dann ist es die Tatsache, dass jemand mal wieder nicht anders konnte, als ihn in einem vollkommen unangemessenen Zusammenhang an den Haaren herbeizuziehen.
Ja, ich weiß, langsam geraten mir meine Metaphern durcheinander. Also ganz einfach: LASST DEN SCHEISS!