Donnerstag, 9. August 2012

American Spectator über Jared Diamond

Hervorragender Essay in der amerikanischen Wochenzeitschrift "The American Spectator": Autor William Tucker analysiert das Buch "Guns, Germs and Steel" des amerikanischen Wissenschaftlers Jared Diamond aus dem Jahre 2003. In diesem Werk stellt Diamond die Behauptung auf, die Hochkulturen auf dem eurasischen Kontinent hätten sich deswegen schneller entwickelt als diejenigen Afrikas und Amerikas, weil sich Eurasien horizontanl und nicht wie Afrika und Amerika vertikal erstreckt. Somit hätten sich Pflanzen, aber auch Ideen, leichter verbreiten können. Dies nennt Diamond "Biogeographie".

In seiner Kritik schlägt Tucker den Bogen von Diamonds These zu Obamas berüchtigtem Ausspruch "You didn't build that". Am 13.7.2012 hatte Obama der amerikanischen Mittel- und Oberschicht gesagt, sie seien nicht selbst für ihren Wohlstand verantwortlich. "Somebody else made that happen." Diamond, so Tucker, mache der abendländischen Kultur gewissermaßen den gleichen Vorwurf; die Europäer hätten ihre Zivilisation nicht selbst aufgebaut, sondern seien lediglich Opfer glücklicher Umstände.

Diamond's answer to why Europe and America have become so remarkably prosperous while most of the rest of the world has lagged, comes down to two words: "dumb luck." Rather than any of the cultural achievements that have characterized Western civilization -- the Judeo-Christian tradition, the respect for intellectual attainment, the rule of free institutions and individual rights -- Diamond says it's all a matter of "biogeography" -- what kind of plants and animals you had in your neighborhood and how easily they travelled from one region to another.
Manchmal ist Wissenschaft einfach nur Spiegel des Zeitgeists.