Wenn man "Google News" für den vergangenen Tag untersucht und als Suchkriterien "innocent mistake" eingibt, erzielt man 254 Treffer. Sie beziehen sich alle (oder fast alle) auf die 54-jährige englische Grundschullehrerin Gillian Gibbons, der im Sudan nach mehrtägigem Verhör nun entweder die Auspeitschung oder, wenn sie Glück hat, eine mehrmonatige Gefängnisstrafe droht, weil sie es zugelassen hat, dass die Zwergerl in ihrer Klasse einen Teddybär "Mohammed" genannt haben.
Wo liegt Mrs. Gibbons Fehler? Sicher ist es ein Irrtum, ein Irrtum über Tatsachen, in einem barbarischen Land nicht die einheimischen Sitten zu beachten, aber das kann es nicht sein. Die Qualifizierung "unschuldig" und die Verwendung des Wortes "mistake" (statt "error") zeigt, dass hier von einer ethisch anfechtbaren Handlung ausgegangen wird, die zwar prinzipiell strafwürdig ist, aber hier vielleicht doch weniger, da sie ja eigentlich nicht so gemeint war.
Derweilen befindet sich Mrs. Gibbons' zukünftiges Staatsoberhaupt auf Reisen und besuchte am Montag samt seiner Frau das Mausoleum eines "der größten mystischen Dichter" des Islams, in Konya, Türkei in Plastikpuschen, damit die Muslime nicht böse wurden.
Mavlana Jalal al-Din al-Rumi, der im 13. Jahrhundert gewirkt hat, wird als Vater des Sufismus angesehen, einer "mystischen Version des Islams", die "Toreranz und Liebe predigt". (Zusätzliche Informationen HIER.)
In seiner Rede dort meinte der Prinz: "Welch' besseren Platz gibt es ... uns zurückzubesinnen auf den Zweck, ein verständisvolles Herz und erneuerte Harmonie von Ost und West in uns selbst zurückzugewinnen." Und keiner stellte die Frage, wo es denn die Harmonie zwischen Ost und West, die es ja gegeben haben muss, sonst könnte man sie ja weder erneuern noch zurückgewinnen, eigentlich gegeben hat.
Ich wüsste einen noch besseren Platz, Königliche Hoheit. Wie wäre es, wenn sie der Auspeitschung von Mrs. Gibbons beiwohnen würden? Das wird ihnen helfen sich zurückzubesinnen auf den Zweck, mit Hilfe ihres verständisvollen Herzens die Möglichkeiten erneuerter Harmonie von Ost und West auszuloten, ein Effekt, den die tanzenden Derwische von Konya ihnen offenbar schuldig geblieben sind.
Dienstag, 27. November 2007
Ein verständisvolles Herz und erneuerte Harmonie von Ost und West
Posted by The_Editrix at 22:12
Labels: Die Religion des Friedens, Hirngewaschen, Kniefall vor dem Mob