Fritz Kuhn, Vorsitzender der Bundestagsfraktion (Bündnis 90/Die Grünen), meinte im SWR2 Tagesgespräch mit Rudolf Geissler vorgestern, dass jemand, der den Eindruck erwecke, dass der Nahost-Friedensprozess ohne die Hamas zum Erfolg führen könne, "Illusionstheater" betreibe, weil
...im "Unterschied zu anderen Terroristen" habe die Hamas-Bewegung auf die Versorgungslage der Menschen im Gazastreifen Rücksicht zu nehmen,was etwa so klingt, wie: "Im Unterschied zu anderen Vergewaltigern lebt XYZ sexuell enthaltsam" oder: "Im Unterschied zu anderen Prostituierten ist ABC noch Jungfrau."
Im Gegensatz zu vielen seiner Fraktions- und Abgeordnetenkollegen, dürfte Kuhn in der Lage sein, den Hamas Covenant nicht nur lesen, sondern auch verstehen zu können. Ich gehe mal davon aus, dass er ihn nicht gelesen hat, denn ich zögere, ihm zu unterstellen, einen neuen Holocaust mit anderen Mitteln und durch andere Täter bewusst und aktiv unterstützen zu wollen.
Die Frage ist, warum er dann nicht ganz einfach seine Klappe gehalten hat, statt dummes Zeug abzusondern, das einen bei einem Kurt Beck, der von "moderaten Taliban" salbadert und den Muslimen in unserem Land ihre "kulturelle oder religiöse Integrität" erhalten will, nicht sonderlich wundert, aber durchaus doch bei einem gebildeten Mann.
Aber in manchen Fällen kann Bildung eben auch lästig sein.