Donnerstag, 12. Juni 2008

Über die Minimalnutzung einer Greencard

Ja, wir haben es nur ganz lauwarm getan, aber das hat man davon, wenn man jemanden lobt, der es nicht wirklich verdient hat.

Das Pimpelchen - es kann nicht anders - belehrt uns auf dem narzistischen Netzwerk Die Achse des Gähnens über Weltpolitik und niemand hat gelacht:

Der Nahe Osten ist ausgesprochen mysteriös. Nehmen wir nur die Amerikaner: Die haben, wie jeder weiß, nur ein einziges Interesse an dieser Weltregion, nämlich Öl, Öl und nochmals Öl. Allerdings erhebt sich im Anschluss an diese Feststellung umgehend die Frage, wieso etwa Schorsch Dabbel-Ju (Texaner! Ölmilliardär!) ein dermaßen hartnäckiger Freund des zionistischen Projekts ist.
Der Rest dieses Scheißes ist irrelevant.

Ich gebe zu, auch wir reagieren holzschnittartig, wenn uns die Vierzehnjährigen Gören unserer Freunde über "Die Verbrechen der Amerikaner" und die ebenso zahlreichen, wie gravierenden Charaktermängel des George W. Bush belehren wollen, aber auf einer Webseite, die ernstgenommen werden möchte (Möchte sie das?), erwartet man nicht, auf dem Niveau vierzehnjähriger Kinder belehrt zu werden. Bush ein Freund des, wie Pimpelchen es so putzig-ironisch formuliert, "zionistischen Projekts"? Ja gehts denn noch?

Um mit dem Allerletzten zu beginnen: Dieser Resident der US of A, so scheint es, hat tatsächlich nicht mitbekommen, dass erst ganz kürzlich
Außenministerin Condoleezza Rice in Saudi Arabien die Unterschrift für ein ... wertvolles Geschenk geleistet hat: Nukleartechnologie ... Ms. Rice bot Saudi-Arabien Hilfe bei der Entwicklung von Atomreaktoren, der Ausbildung von Nuklearingenieuren und beim Aufbau einer Nuklear-Infrastruktur an. Während die Ölpreise mit $130 oder mehr per Barrel Rekorde brechen, bezahlt der amerikanische Verbraucher die Rechnung für Saudi-Arabiens nukleare Ambitionen.

schnipp

Haben Ms. Rice, Mr. Bush oder die Saudi-Führung schon einmal himmelwärts geschaut? Die Saudi-Wüste ist fast ständigem Sonnenschein ausgesetzt. Wenn Mr. Bush seinen Freunden in Riad helfen wollte, ihr Energie-Portfolio zu diversifizieren, hätte er ihnen Sonnenkollektoren, nicht Atomkraftwerke, anbieten sollen.
Es kann doch tatsächlich nur so sein, dass unser Klippschüler nichts von dem widerlichen 'ranschleimen des Präsidenten Bush an Prinz Abdullah auf seiner (Bushs) Ranch in Crawford wusste. Oder davon, dass er eben diesen Abdullah zu seiner eigenen PR-Agentur, Qorvis Communications, geschickt hatte, um Saudi-Arabiens leicht angekratztes Image nach 9/11 aufzupolieren. Oder davon, dass er (Bush) zweimal Sharon davon abgehalten hat, den Massenmörder Arafat nicht ins Exil zu schicken. Oder dass er (Bush) niemals auch nur ein Wort der Kritik an der finanziellen Unterstützung des islamischen Terrors durch die Saudis, auch der der Hamas und der Selbstmordbomber, geäußert hat. Nicht ein einziges Wort von dem hartnäckigen Freund "des zionistischen Projekts"!

Wo war das Pimpelchen nur, um lediglich einen einzigen Punkt aus der langen Schämdich-Liste der Bush-Regierung zu nennen, als Amerika, sozusagen als Belohnung für die Ermordung der Schüler der jüdischen Religionsschule in Jerusalem am 6. März dieses Jahres, kurz danach eine Vereinbarung unterzeichnet hat, die den Palästinensern 150 Millionen Dollar verspricht, und das als erste Rate von 555 Millionen Dollar, die auf der Geberkonferenz in Paris im vergangenen Jahr zugesagt wurden?

Wo? Vermutlich im "Caféhaus" in irgendeiner fürchterlich wichtigen Stadt in Amerika, wo er mit seinem Himpelchen in Deutschland online kommuniziert und auf den Messias wartet.



Wer sich über Amerikas erbärmliches Verhalten im Nahen Osten, auch schon vor der Gründung des Staates Israel, informieren möchte, sei das Buch von John Loftus (römisch-katholischer Ire) The Secret War Against the Jews - How Western Intelligence Betrayed the Jewish People empfohlen. Aber vorsicht! Es ist zu dick, um es im "Caféhaus" zu lesen.