Im Mai schrieben wir hellsichtig über Navid Kermanis Interpretation des Kreuzes, erschienen in der NZZ:
Das Gute daran ist, dass die eitle Salbaderei dieses "gemäßigten Muslims" alles Geseire von "Dialog", und nebenbei auch noch den Begriff "gemäßigter Muslim", als das entlarvt, was es ist. Das Schlechte daran ist, dass die dummen Deutschen offenbar immer noch, wie bisher, jeden Dreck begeistert fressen, wenn er nur als "Tiefsinn" rüberkommt.
Nun schreibt die Tagespost, im Gegensatz zu Fiese Scheitel uuuups... kath.net, eine seriöse katholische Publikation:
Ist es Zufall, dass in Zeiten, in denen nicht mehr die Realpräsenz und die Verehrung des Altarsakraments, sondern eine abstrahierte Nächstenliebe vielen Katholiken als Zentrum ihrer Religionsausübung gilt, auch das Verständnis für den so einfachen wie radikalen Vorgang der Kreuzigung schwindet? Einen Beleg dafür sieht Martin Mosebach in der Empfindlichkeit, mit der Kardinal Lehmann den Hessischen Kulturpreis zurückgewiesen hatte, weil der Muslim Navid Kermani sich am radikalen Schmerz der Kreuzigung und ihrer traditionellen Darstellung gerieben hatte – auch nach Moderator Borchmeyer das „herrlichste Eigentor, das die Kirche in der letzten Saison geschossen hat“. Die tiefe Ahnung Kermanis habe ihn durchaus beeindruckt, gestand Erzbischof Marx – und plädierte dafür, im interreligiösen Dialog einander „wirklich zuzumuten, was der andere glaubt“.Hervorhebung von uns.
Zuerst einmal: Danke liebe Tagespost, dass du uns so großartig bestätigst. Und nun zur Sache: Es überschreitet alle Grenzen journalistischer - geschweige denn wissenschaftlicher - Redlichkeit, wie sich Generalist Mosebach und dieser bramarbasierende Dünnbrettbohrer, die eine schöne Männerfreundschaft verbindet, gegenseitig hochloben und das ist alles, was es darüber zu sagen gibt. Und nein, Herr Erzbischof, wir müssen uns im interreligiösen Dialog nicht wirklich zumuten, was der andere glaubt, aber offensichtlich lassen sie, Herr Erzbischof, sich freiwillig auf den Glauben eines Muslims ein, der Pissen in ein Kloster als geeignetes Stilmittel des Ausdrucks seiner Wertschätzung des Christentum sieht. Auch sie, Herr Erzbischof, haben Angst zu sagen, dass Kaiser Kermani ja gar keine Kleider an hat. Aber das darf man nicht sagen, das muss man akzeptieren, das ist ja Integration, und so wird das Oeuvre eines nicht einmal mittelmäßigen Talentes in gradezu groteske Höhen hochgejubelt.
Und es ist bezeichnend, dass es eine Frau "mit Migrationshintergrund" ist, die zu sagen wagt, und die die Mainstreammedien sagen LASSEN, was einem veritablen Erzbischof die Sprache verschlägt:
Die Beschreibung eines Besuchs bei den Nonnen eines Klosters in Rom besticht allerdings eher durch eloquente Nuscheligkeit als durch interreligiöse Aufklärung. Bandwurmsätze voller Arabesken schleichen dahin, so dass die darin enthaltenen Gemeinheiten erst spät, wie ein schleichendes Gift, wirken. So findet Kermani es beispielsweise dramaturgisch äußerst effektvoll, seinen katholischen Begleiter zu Beginn seines Artikels hemmungslos neben der Klostertür ins Gebüsch pinkeln zu lassen - nicht die einzige und deshalb auch nicht zufällige sublime Veralberung, mit der der Autor das Christentum bedenkt. Bei der dann folgenden Betrachtung der spätantiken Marien-Ikone (Zitat: "Wieso nenne ich sie überhaupt Jungfrau, wenn ich nicht daran glaube?") fällt ihm, wie schon in der Beschreibung von Guido Renis "Kreuzigung" immer nur das Eigene, sein Islambild, ein.Danke, Necla Kelek!