Mittwoch, 6. Januar 2010

Offener Brief an Herrn Fundstück

Auf der Gähnachse gefunden:

Fundstück 05.01.2010 19:45 +Feedback

Der Rabauke und der Feingeist

Franz Josef Wagner in der BILD: Ja, ich verteidige den dänischen Karikaturisten. Eine Karikatur ist keine Axt, kein Dynamit. Eine Karikatur ist eine freie Meinung. Diese Terror-Arschlöcher können mich mal, diese Dumpfbacken.
http://www dot bild.de/BILD/news/standards/post-von-wagner/2010/01/04/post-von-wagner dot html

Andrian Kreye in der SZ: Schon der Vergleich zwischen Karikatur und Roman hinkt. Man kann ein Werk der Weltliteratur, in dem sich einer der klügsten Schriftsteller unserer Zeit auf kulturgeschichtlich höchstem Niveau mit den religiösen Spannungen seines Heimatlandes Indien auseinandersetzt nicht mit der plumpen Witzelei eines dänischen Karikaturisten vergleichen. Das eine ist eine intellektuelle Meisterleistung, die es zu verteidigen gilt; das andere eine bewusste Provokation, die ungefähr so intelligent ist, wie der Versuch, einen Tiger zu erziehen, indem man ihm erst ein Schinkenbrot anbietet und es ihm dann wieder wegnimmt.
http://jetzt.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/494617
Sehr geehrter Herr Fundstück,

es ist uns nicht ganz klar, was der Dichter uns damit sagen wollte. Sollte es so sein, dass Wagner von der Schmuddelbild Recht hat, Kreye von dem Qualitätsmedium SZ aber nicht? Ja?

Dann lassen Sie sich sagen, dass Wagner kein "Rabauke" ist, sondern ein Schmierlapp, der morgen auch das Gegenteil schreiben würde, wenn es der Auflage dient. Auch eine kaputte Uhr geht zweimal am Tag richtig.

Und das wollen Sie nicht gewusst haben? Das glaube ich nicht.

Schämen Sie sich!