Dienstag, 13. April 2010

Ah ! ça ira, ça ira, ça ira !

Andrea Dernbach, beim konservativen (kicher) Tagesspiegel zuständig für soziale Gerechtigkeit und Islamverstehen, schlägt eine weitere Schlacht ihres andauernden Kreuzzugs - oder besser Halbmondzugs - für die Besserstellung der Kinder von Putzfrauen und Arbeitern. Im Mai 2009 schrieben wir:

...während 14 Prozent der deutschen Unterschichtskinder erklären, sie wollten das Abitur machen, sind es bei den Migrantenkindern derselben Schicht fast doppelt so viele, 27 Prozent.
Ja, Frau Dernbach. 27 Prozent "erklären" das. Kann das vielleicht daher kommen, dass unsere verkommenen Eliten diesen Kindern weismachen, dass ihnen die Zukunft gehört und die dann anschließend die Latte in Bodennähe anbringen, damit auch die Kinder von türkischen Putzfrauen und Arbeitern sie überspringen und ein höheres Bildungsziel erreichen können?
Und wieder holt sie aus den Bilgen des akademischen Betriebes einen Experten ans Tageslicht, bei dem sie sicher sein kann, dass er ihr genau das sagen wird, was sie ihren Lesern weismachen möchte. Unter der Überschrift "Deutschlands Eliten haben sich radikalisiert" wird so richtig die Ressentimentsau 'rausgelassen. Dernbach fragt knallhart-investigativ:
Die Hamburger Eltern, die das dreigliedrige Schulsystem erhalten wollen, dürften vom Alter her doch auch zu jenen gehören, die von Ausbau und Öffnung der Schulen und Universitäten seit den 60er Jahren profitiert haben?

Sicher sind da Bildungsaufsteiger von damals dabei. Mit dem klassischen alten Bildungsbürgertum bekommen Sie die gut 15 Prozent der Wahlberechtigten nicht zusammen, die jetzt in Hamburg für ein Volksbegehren gestimmt haben. Ich nehme vielen dieser Eltern durchaus ab, dass sie glauben, der Bildungserfolg sei größer, wenn man schwächere Schüler, das heißt vor allem Migranten und sozial Schwache, aus den weiterführenden Schulen fernhält [Leider ist das aber der Fall, unter anderem deswegen, weil die Experten dieser Welt diesen Kindern und ihren Eltern erfolgreich eingeredet haben, dass die Welt ihnen etwas schuldet und sie sich nicht um Assimilation oder generell um die eigene Verbesserung bemühen müssen.] – auch wenn alle Studien [die der Herr Professor durchgeführt hat] das Gegenteil belegen. [Da war man so nett, und hat den Leuten den sozialen Aufstieg ermöglicht, und nun haben die die Frechheit, sich auch danach zu verhalten.]
Es wird schlimmer:
Hat sich Deutschlands Elite verändert?

Sie ist erstens homogener geworden. Die politische Elite hat sich der wirtschaftlichen angeglichen. [Was selbstverständlich im Kaiserreich und der Weimarer Republik undenkbar gewesen wäre, und die Tausend Jahre lassen wir mal weg.] Im neuen Kabinett Merkel haben drei Großbürgerkinder zentrale Ministerien inne: Guttenberg aus einer der 400 reichsten Familien Deutschlands und 800 Jahre altem Adel, de Maizière aus einer gut vernetzten Hugenottenfamilie und von der Leyen. Das gab es in der Geschichte der Bundesrepublik noch nie. [Jemand sollte dem Soziologen mal sagen, dass die deutsche Geschichte nicht mit der Bundesrepublik anfängt, allerdings womöglich damit aufhört, wenn er, Dernbach und ihresgleichen ihren Willen bekommen.] Man ist immer mehr unter sich und wird mit anderen Lebenswirklichkeiten gar nicht mehr konfrontiert. [Ja es ist wirklich nicht zu fassen. Da hat man grade mit dem unzeitgemäßen Gedanken aufgeräumt, dass man solchen Leuten vertrauen kann, eben WEIL sie unabhängig sind, und schließlich verdienen Unterschichtkinder wie Gazprom-Gerd auch mal einen Griff in den Mustopf, da kommen diese Schnösel doch schon wieder aus ihren Löchern gekrochen und das dumme Volk wählt sie auch noch.] Zweitens haben sich Deutschlands Eliten radikalisiert ...

Wollen Sie alle Angehörigen der Eliten unter Generalverdacht stellen?

Natürlich [sic!] denken nicht alle gleich. Aber wenn es um Grundsätzliches geht, ums Geld, stelle ich fest, dass es relativ wenig Differenzen gibt. [Es muss den Leuten doch auszutreiben sein, sich für sich und ihre Kinder sozialen Aufstieg zu erhoffen!] Als ich zum Beispiel auf dem Arbeitgebertag [Ein Arbeitgebertag, der diese grenzgruselige Gestalt als Referenten einlädt, verdient es, per Sozialismus abgeschafft zu werden!] darauf hinwies, dass sich der Wunsch nach einem besseren Schulsystem nicht mit einer Reduzierung oder gar Abschaffung der Erbschaftssteuer vertrüge, grummelten 90 Prozent im Saal deutlich. [Darauf, dass Erbschaftssteuer gesetzlich legitimerter Diebstahl ist, kommt der Herr Professor nicht, ebenso nicht darauf, dass sich ein Teil des Grummelns auch darauf bezogen haben mag, dass ein grundsätzlich ineffektives Schulsystem durch Finanzspritzen auch nicht besser wird.]
Selbstverständlich geht es Leuten wie Dernbach und ihren Arschauswischern nicht wirklich um "soziale Ungleichheit". Es geht darum, den Menschen ihren unstillbaren Drang nach sozialer, materieller, intellektueller und auch ethischer Verbesserung auszutreiben, unter anderem, aber nicht nur, indem die Messlatte für den gesellschaftlichen Bodensatz entfernt wird. Dafür gibt der Herr Professor sicher auch gerne etwas von seinem gut fünftausend Euro betragenden Grundgehalt ab.