Sonntag, 12. September 2010

Tussen unter sich

Christiane Scherer, die sich als Thea Dorn ungemein selbst gefällt und deren "wissender" Zug um den Mund in mir immer den Wunsch aufkommen lässt, ihr genau dort eine 'reinzusemmeln, bleibt in der Hure der Cäsaren (geklaut vom in seriösen Kreisen unzitierbaren kreuz.net, aber wer sagt denn, dass wir seriös seien), BILD, nach Suddelsäuen, wie Charlotte Roche oder Aufmerksamkeitshuren, wie Silvana Koch-Mehrin auf gewohntem Niveau ihrem Lieblingssujet treu: Tussen. In verblasenem Pseudointellektuellengesabbel schlichten Worten erklärt sie uns, das selbstapplizierte Elend einer weiteren Vetreterin dieser Fraktion:

Am vergangenen Montag sahen sie sich wieder...

Zwei Menschen, deren Abgründe nun unter den Augen von Justiz, Medien und Öffentlichkeit ausgeleuchtet werden sollen. Zwei Verlorene, die selbst wohl am allerwenigsten fassen können, wohin das Labyrinth ihrer Liebes- und Lebenslügen sie geführt hat. [*Würg*]

Sabine W., das mutmaßliche Opfer, sitzt mit dem Rücken zum Saal. Reglos im schwarzen Blazer starrt sie auf den Tisch, an die holzverkleidete Wand hinter der Richterbank, an der das baden-württembergische Landeswappen hängt: drei züngelnde Löwen auf einem Schild, gehalten von einem Hirsch und einem Fabelwesen – einem Greif. [Die BILD-Leder werden es zu goutieren wissen!] Dem Mann, den sie bis vor wenigen Monaten noch für die Liebe ihres Lebens hielt, wirft sie nur einen kurzen Blick zu. Mehr nicht. [Ja was denn sonst? Rote Rosen oder ihre Unterwäsche? Mussten hier noch einige Zeilen geschunden werden? Aber Pseudo-Tiefsinn wird ja immer gerne genommen im Feuilleton, und sei es im "Feuilleton" von BILD.]

Warum auch sollte sie ihn länger anschauen? Nach allem, was man weiß [ weil sie es behauptet und wenn man es denn wissen will], hat sie ihn in den vergangenen elf Jahren zu lange und zu oft angeschaut. Und gleichzeitig über alles hinweggesehen, was sie vor dem aussichtslosen Machtkampf im fatalen Spiel, das beide Seiten „Liebe“ nannten, hätte warnen können. [Ja, und genau hier hätte diese unsägliche Schmonzette enden und Frau Scherer ihren dummen Mund halten sollen.] Bis zuletzt, bis zu jener Nacht vom 8. auf den 9. Februar 2010, muss sie geglaubt haben, den Kampf doch noch für sich entscheiden zu können. [Das heißt auf Normaldeutsch: ...wie jede Dummtusse geglaubt haben, sie (SIE SIE SIE SIE) werde ihn schon 'rumkriegen ]

Spätestens seit Dezember 2009 hatte sie einen konkreten Hinweis darauf, dass es im Leben ihres Angebeteten [Der ist tatsächlich kein Klischee zu billig!] mindestens eine weitere Geliebte gibt. [Awmegawd! Wie irre außergewöhnlich!] Dass er lügt, wenn er sie seine Einzige nennt. [Wer sagt, dass er sie so genannt hat?] Und dennoch hat sie ihn nicht gleich zur Rede gestellt. Hat stattdessen ihr privates Ermittlungsverfahren [Was für ein hübscher Euphemismus! Tussen unter sich, halt.] gegen ihn eröffnet, indem sie per Facebook unter falschem Namen die Rivalin aushorchte. Hat die Flugtickets, welche die Existenz der anderen bewiesen und in deren Besitz sie – wie auch immer – gelangt ist, im Stillen bewahrt. Hat sich selbst einen „anonymen“ Brief geschrieben („Er schläft mir ihr!“), den sie gemeinsam mit den Flugtickets in ihrer Post gefunden haben will. [Kurz gesagt: Die hat Stil!]

Warum wählte sie diese Art, den Treulosen mit seiner Treulosigkeit zu konfrontieren? Weil sie hoffte, er würde Reue und Einsicht zeigen, wenn sie ihn mit – teilweise selbst gebastelten – Fakten konfrontierte? Weil sie hoffte, er würde ihr versichern, dass alles ein Missverständnis und nur sie seine wahre Liebe sei? ... [Vielleicht weil sie nichts Besseres zu tun hat? Andere Tussen dieses Niveaus haben schon mal das Glück, im Feuilleton oder bei ARTE zu landen, diese eben nicht.]

Die verzweifelte Königstochter hat den Wetterfroschkönig an die Wand geworfen. [Mir wird schlecht!] Doch der verwandelte sich nicht in einen Königssohn mit schönen und freundlichen Augen. Sondern in den bösen Wolf. [Wie ungemein literarisch! Was will uns die Dichterette nur damit sagen, außer dass sie ganz toll drauf ist, deutschmäßig?]

schnipp

Im Gegenteil. Sie verstärkten den Eindruck eines Mannes, der nicht mehr in seinem Element ist, der am liebsten alle Mächte des Himmels anrufen würden, einen Sturm zu schicken, der den gesamten Gerichtssaal samt Kamerateams und Zuschauern hinwegfegen würde. [Äh?] Eines Mannes, der weiß, dass er die Rolle des Dreiwetter-Don-Juans [An dem Quatsch muss sie lange gestrickt haben.] nie mehr wird spielen können, ganz gleich, mit welchem Urteil der Prozess gegen ihn endet. Eines Mannes, der keine Ahnung hat, welche Rolle er nun spielen soll. [Kann die nicht endlich ihre Klappe halten?]

Jörg Kachelmann war gewohnt zu dominieren. Er hat es fertiggebracht, dass sich ihm Frauen reihenweise unterwarfen. ["Fertiggebracht"? Die kamen ihm doch zu den Ohren 'raus, ohne dass er 'was dazu tun musste. Was auch immer der greißliche Vogel an sich haben mag.] Dabei scheint er es weniger auf die Herzen der stolzesten Frauen [wie das, der Frau Scherer] abgesehen zu haben. Sondern auf Frauen wie Sabine W., mit denen er ein erschreckend leichtes Spiel hatte. Ob ihm darüber, dass alles so einfach ging, das Bewusstsein abhanden gekommen ist, dass es letztlich ein gefährliches Spiel bleibt, das er mit seiner halsbrecherischen Affären- und Beziehungsakrobatik treibt? [Vielleicht hat er ja auch gedacht, dass er es mit erwachsenen, selbstverantwortlichen Frauen zu tun hat, statt mit einem Stall voller narzisstischer Gackhennen.]

Die Don Juans früherer Zeiten wussten, dass sie mit dem Feuer spielen, dass jederzeit ein Verlobter, Gatte oder sonstiger Verwandter der Verführten und Betrogenen mit dem Dolch vor ihnen stehen kann. [Blah blah yabber yabber yack yack...] Jörg Kachelmann ließ sich von seinen „Schwiegermüttern“ mit Kaffee und selbstgebackenem Kuchen bewirten. Vieles spricht dafür, dass er sich den Biedermann selbst geglaubt hat. Und es deshalb doppelt nicht fassen kann, dass die einst erfolgreich Unterworfene ihm nun als Nebenklägerin gegenübersitzt, während der öffentliche Meinungssturm ihm eine Höllenfahrt beschert. [Ja. Und? NOCH mehr Zeilen nötig?]

Aber auch uns [Bitte nicht für mich sprechen, Frau Scherer!], dem schockiert-faszinierten [Äh?] Publikum, zeigt der „Fall Kachelmann“, dass es eine Schimäre bleibt zu glauben, wir könnten den Irrgarten unserer Begierden und Sehnsüchte zu einem übersichtlichen Schrebergarten machen. [ÄH?] Mit ihrem Brachialvers „Sex ist eine Schlacht, Liebe ist Krieg“ dürften Rammstein [Wer bitte?] selbst dort recht haben, wo keine neunschwänzigen Katzen und Handschellen im Spiel sind. [Jetzt ist die Tusse völlig verrückt geworden!]

Am 24. Februar 2010 notierte Sabine W. in ihrem Tagebuch [das nie und nimmer für die Augen Dritter geschrieben wurde], dass Kachelmann „bestraft werden müsse. Für den Mord an meiner Seele“. [SEELE?] Das deutsche Strafgesetzbuch kennt keinen solchen Tatbestand. [Ach wer hätte das gedacht!] Und dennoch ["Dennoch" was?] werden sie morgen um 9 Uhr wieder im Saal 1 des Landgerichts Mannheim sitzen: das mutmaßliche Opfer. Der mutmaßliche Täter. Umgeben von Richtern, Sachverständigen, Staats- und Rechtsanwälten, die Licht ins Dunkel einer mutmaßlichen Liebe bringen sollen.
Und Frau Scherer auch, die mutmaßliche Zeilenschinderin, die selbst dem untersten Bodensatz des weiblichen Geschlechts noch das nachwirft, was sie für Literatur hält.