Dienstag, 30. November 2010

Der Ruf des Muezzins

Bitte UNBEDINGT vorher Manfreds Blogeintrag Muslime erzwingen Jodelverbot lesen! Es klingt wie etwas von Loriot, wenn es doch nur so wäre.





Maria Hellwig 1989 im Alter von 69 Jahren. Hut ab! Sie ist am vergangenen Freitag gestorben. Maria Hellwig war ausgebildete Soubrette und konnte viel mehr, als ihre Fernsehauftritte oft suggerierten, dieses Video vermag eine Ahnung davon zu vermitteln. Ruhe in Frieden Maria Hellwig, du hast vielen Menschen Freude gebracht!

Erzherzog Johann von Österreich (* 20. Januar 1782 in Florenz, † 10. Mai 1859 in Graz) war das 13. Kind des späteren Kaisers Leopold II. und dessen Gattin Maria Ludovica von Spanien. Die erste Sprache, die er erlernte, war das Italienische; anschließend Französisch und erst in Folge Deutsch und schließlich Latein. Am 18. Februar 1829 heiratete er, nachdem er von seinem kaiserlichen Bruder nach 6 Jahren Wartezeit dazu die Genehmigung erhalten hatte, zu mitternächtlicher Stunde in der hauseigenen Kapelle auf dem Brandhof bei Mariazell die Ausseer Postmeisterstochter Anna Plochl. Wegen der Ehe mit einer Bürgerlichen musste Johann hinnehmen dass er von der Thronfolge ausgeschlossen wurde und seine Nachkommen keinen Adelstitel tragen sollten. Im Jahre 1834 verlieh Kaiser Franz I. der Ehefrau seines Bruders, den Titel Freifrau von Brandhofen, womit sie in einen niedrigen Adelsstand erhoben wurde. Der einzige Sohn aus dieser Ehe und Erbe des Erzherzogs, Franz, wurde 1839 geboren. Der Sohn erhielt den vererbbaren Titel "Graf von Meran". Fünf Jahre nach ihrem Sohn wurde auch die Mutter von Kaiser Franz Joseph zur Gräfin von Meran ernannt. Obwohl Johann nur diesen ehelichen Sohn hatte, gibt beziehungsweise gab es bis heute über 900 Nachkommen des "steirischen Prinzen", darunter Johannes Nicolaus Graf de la Fontaine und d'Harnoncourt-Unverzagt, bekannt als Nikolaus Harnoncourt. Die Familie besitzt noch heute das Schloss in Stainz in der Steiermark.

Eigentlich war er für die militärische Laufbahn bestimmt, aber er zeigte schon früh Interesse für Natur, Technik und Landwirtschaft. Unter anderem sammelte er Mineralien, war Alpinist und Jäger. In den Napoleonischen Kriegen war Johann Feldmarschall und Generaldirektor für das Genie-und Fortifikationswesen. Er verlor am 3. Dezember 1800 die Schlacht bei Hohenlinden und kämpfte 1805 gegen Franzosen und Bayern. 1808 organisierte Johann in Tirol und Innerösterreich die Landwehr für den Volkskrieg gegen Napoleon, am 23. Juni 1808 verlautbarte er die Errichtung der Landwehr in Salzburg, förderte 1809 den Tiroler Freiheitskampf von Andreas Hofer und übernahm den Oberbefehl über die Südarmee gegen Eugene Beauharnais. Er siegte bei Sacile, Veneto, Italien, wurde aber bei Raab geschlagen.

Wegen seiner Teilnahme am Alpenbund und nach der Niederschlagung des Tiroler Volksaufstands verbot ihm sein kaiserlicher Bruder Tirol zu betreten. Deshalb wandte er sich der Steiermark zu. 1811 legte er durch Stiftungen und die Schenkung seiner Sammlungen den Grundstein für das Joanneum in Graz.

Für die Steiermark regte Erzherzog Johann die Gründung des Steiermärkischen Landesarchivs an und war vor allem im Bergbaubereich tätig, wobei er auch durch Gründung der Vordernberger Radmeister-Communität Erzabbau und -förderung auf dem steirischen Erzberg revolutionierte (1835 die erste Eisenschienenbahn auf dem europäischen Kontinent). 1841 kaufte er die Herrschaft Stainz mit dem ehemaligen Chorherrenstift, wo man ihn 1851 auch zum ersten frei gewählten Bürgermeister kürte. Johanns Volksverbundenheit zeigte sich in engen Kontakten zu den Menschen, dem Tragen der Steirischen Tracht, dem Sammeln und der Förderung der Kultur des Landes.

1848 wurde er Stellvertreter des Kaisers und eröffnete den konstituierenden Reichstag in Wien. Die gesamtdeutsche Frankfurter Nationalversammlung wählte ihn 1848 zum Reichsverweser, 1849 legte er jedoch dieses Amt nieder.

Erzherzog Johann liegt in Schenna bei Meran, Südtirol, begraben.