Xmal haben wir schon gesagt, dass es in Deutschland keinen Konservatismus gibt. Was ist DER grundlegende Unterschied zwischen Konservativen und den anderen? Die anderen glauben, dass der Mensch gut sei und sie ihm nur, irgendwie, den richtigen Weg weisen müssen, Konservative glauben das nicht. Deutsche sind Idealisten, keine Realisten, keine Skeptiker und keine Zyniker. Das hat zu den besten und den schlechtesten Momenten in ihrer Geschichte geführt und deswegen taugen sie auch nicht als Konservative. Wenn sich zu sogenannten "Neocons" mutierte Altlinke heute als "konservativ" verstehen, weil sie nicht mehr vulgär-links, sondern irgendwie linksliberaliberalala sind, spricht das für sich, für die krasse Unbildung der politischen Klasse und für die grenzenlose Dämlichkeit eines Publikums, das sowas auch noch aufschlabbert.
Wie definieren sich diese Konservativen selbst und den Konservatismus-Begriff? Einfach! Konservativ ist das, was der Feind von Links attackiert. Ein typisches Beispiel ist die weichgespülte Feministin Kristina Schröder. Wird sie von Alice Schwarzer angegriffen, stellen sich alle selbsternannten Konservativen vor sie in Pavlovscher Solidarität und unter Aufgebietung enormer Energien, statt die konservativen Referenzen dessen, den sie da verteidigen (und vielleicht sogar die eigenen), zu hinterfragen. Ein weiteres gutes Beispiel ist Eva Herman, deren Konservatismus so echt ist, wie eine Sechs-Euro-Note.
Die Folgen? Es ist die Linke, die definiert, was "konservativ" ist, um dann, zusammen mit dem Konservatismus, den sie sich selbst geschaffen hat, umso weiter nach links rücken zu können. Vor fast drei Jahren schrieben wir im Umkehrschluss:
Das Problem ist, dass es bei uns genügt, eine undefinierte Linke zu attackieren, je wüster je besser, um als "konservativ" eingestuft zu werden. Irgendwelche Inhalte, positiven Ziele, vernünftige Argumente oder gar ein ethischer Grundkonsens sind dann überflüssig...Es ist alles noch viel schlimmer.