Mittwoch, 17. November 2010

Situativ bedingter Wunsch, wem die Fresse einzuschlagen

Der Lehming macht uns schon wieder den Malte. Bei Phantasie, Mut (gleich zweimal), Vitalität, Hunger, Risikobereitschaft und Initiative von ausländischen Intensivtätern sowie dem Wilden und Gesetzlosen der Gangs in der West Side Story wird ihm ganz warm ums Herz und uns auch.
Davon können doch die überalterten, handlungsschwachen "Eingeborenen" nur profitieren. Und da das nicht 'mal bei den doofen Deutschen so ganz gut ankommt, rudert er nun zurück. Kontrovers, sei er gewesen, ja und:

In der Arbeitswelt etwa werden Doktoranden immer noch gelegentlich bevorzugt. Das hat aber nichts mit den in der Regel höchst langweiligen Ergebnissen ihrer Promotionsarbeit zu tun, sondern weil man annimmt, dass deren Leistung, sich zwei bis drei Jahre lang auf Quatsch konzentriert haben zu können, im Produktionsprozess nutzbar gemacht werden kann.
Was immer der Dichter uns damit ("... glaube ich, dass sich Fähigkeiten und Eignungen von Menschen grundsätzlich (obwohl in Maßen) trennen lassen von dem, worauf sie sich, oft situativ bedingt, richten") sagen wollte. Tja, dann schaffen wir doch die Universitäten am besten ganz ab. Universitäten sind ja eh nur dazu da, eigentlich nicht vorhandene Unterschiede künstlich herzustellen.

Derart verächtliche Aussagen über den akademischen Bildungsbetrieb werden fast ausschließlich von Leuten getroffen, die entweder kein Studium abgeschlossen oder nicht promoviert haben. Ich war neugierig und habe nach der Lehmingschen Vita gegoogelt, gefunden habe ich nichts, was nicht heißt, dass keine online ist, aber dass sie, sollte sie irgendwo sein, gut versteckt sein muss. Aber sicher kann der Herr Dr. Lehming bestätigen, dass er eine der wenigen Ausnahmen von der Regel ist und TROTZ der höchst langweiligen Ergebnisse seiner "Promotionsarbeit" so tolle Artikel beim Tagesspiegel schreibt.

Big Hat Tip einmal wieder: TS!