Sonntag, 19. Dezember 2010

Selektive Hinschaugesellschaft

Ende März 2010 veröffentlichte Cicero unter dem Titel "Man wird eher vom Küssen schwanger, als vom Zölibat pädophil" ein aus völlig unerklärlichen Gründen wenig beachtetes Interview mit dem renommierten Kriminalpsychiater Hans-Ludwig Kröber:

Herr Professor Kröber, aus der Sicht eines Kriminalpsychiaters: Warum werden Menschen pädophil?
Das ist nach wie vor nicht eindeutig zu sagen, es gibt da sehr unterschiedliche Theorien. Schlüsselerlebnisse als Kind und Jugendlicher spielen häufig eine Rolle, zum Beispiel erste Verliebtheitsgefühle oder sexuelle Erlebnisse mit anderen Kindern, und ein anschließendes Steckenbleiben der sexuellen Entwicklung auf so einer Doktorspielebene. In jedem Fall werden Menschen in ihrer Entwicklungsphase zu Pädosexuellen, und nicht erst, nachdem sie lange Zeit auf Sex verzichten mussten. Man wird, nebenbei bemerkt und rein statistisch gesehen, eher vom Küssen schwanger, als vom Zölibat pädophil.


Nach ihrer Erfahrung mit den Tätern: Wie kann der pädophile Drang nach Triebbefriedigung so stark sein, dass er das Mitleid und den natürlichen Instinkt, Kinder zu schützen überwältigt?
Viele Täter verleugnen, dass das den Kindern schadet. Das läuft unter dem Stichwort kognitive Verzerrung: „Die wollen es doch eigentlich auch“, reden die sich dann ein. Und die Pädophilen-Netzwerke versuchen doch immer noch, so eine Abolition-Politik durchzusetzen, und verkünden, sie seien die Einzigen, die ein gewalt- und herrschaftsfreies Verhältnis zu Kindern haben. „Bei uns geht es nicht um Eltern- oder Lehrermacht, sondern um Liebe und Freiheit“, heißt es dann. Auf dem Trichter war ja auch Daniel Cohn Bendit, da gab es dieses berühmte Foto mit den kleinen Jungs und ihrer Erektion, was dann als Beweis hergenommen wurde dafür, dass auch 8 jährige eine Sexualität haben...

schnipp

Noch nie war das Thema Pädophilie in Deutschland so präsent wie in den letzten Wochen. Hat unsere Zeit, hatten die 70er, haben bestimmte Institutionen ein besonderes Problem mit dem sexuellen Kindesmissbrauch, oder kommt heute nur ein Schrecken ans Licht, den es so immer schon überall gab?
Nicht nur das, sondern es war auch immer schon klar, dass es das gibt, deshalb verwundert mich die momentane Aufregung. Man muss ja nur in die Kriminalstatistik früherer Jahre schauen. Es sind ja auch immer wieder zum Beispiel Priester verurteilt worden. Aber heute schaffen es zwei Priester der Regensburger Domspatzen auf die Titelseite, die verstorben sind und davor rechtskräftig abgeurteilt wurden. Lange nach ihrem Tod. Warum? Weil Georg Ratzinger auch bei den Domspatzen war, und man hoffte, man wäre jetzt endlich beim Papst. Was man ja schließlich auch auf anderem Weg geschafft hat. Aber in allen pädagogischen Bereichen gab es zu allen Zeiten solche Fälle, ob in der Schule, bei den Pfadfindern, in Sportvereinen oder eben in Gemeinden. Und in den Dörfern gab es immer die Kerle, die ihre Finger nicht bei sich behalten konnten. Den Kindern wurde dann gesagt: Mach einen Bogen um den, der fummelt und ist ein Schweinigel. Aber die Umgangsweise damals war halt eine andere: Man hat nicht viel darüber gesprochen, sondern versucht die Leute dorthin zu bugsieren, wo sie keinen Schaden anrichten.

Gerade dafür steht nun die katholische Kirche in der Kritik. Laut einer Zählung des SPIEGEL sind seit 1995 insgesamt mindestens 94 Verdachtsfälle von Missbrauch durch Kleriker und Laien bekannt geworden...
Also, wenn Der Spiegel mit 94 Tatverdächtigen in 15 Jahren kommt, dann ist das für jemanden der sich kriminologisch ein bisschen auskennt eine verblüffend geringe Zahl. Das hieße, dass das aktuelle Risiko des sexuellen Missbrauchs in Einrichtungen der katholischen Kirche noch viel geringer ist, als ich das zuerst vermutet hätte. Im Jahr werden durchschnittlich etwa 15.000 Fälle von Kindesmissbrauch polizeilich gemeldet. Die Kirche selbst hat etwa 600.000 Bedienstete, das sind rund 1, 8 Prozent der Bevölkerung. Und darunter 94 Fälle seit 1995, das ist im Kontrast zu den alten Fällen eine dramatische Verbesserung der Situation. Abgesehen davon findet weit mehr als die Hälfte des sexuellen Missbrauchs in Familien statt. Noch mehr gilt das für die Gewalttaten. In der Debatte um die katholische Kirche wurde jetzt sexueller Missbrauch und Prügelpädagogik, die es damals unstreitig an allen Schulen gab, so oft vermischt, dass man das Gefühl hatte, man will die Zahlen strecken.

Um der Kirche gegen den Karren zu fahren?
Also, ich neige sehr zu der These, die schon Manfred Lütz in der FAZ vertreten hat: Dass die Leute sich ein holzschnittartiges Bild der Kirche machen, auch wenn sie kaum je eine Kirche von innen gesehen haben, ein Bild, was sich ideal als Pappkamerad und Prügelknabe eignet, um die eigene Fortschrittlichkeit zu demonstrieren. Und vielen scheint klar zu sein: Weil die Leute alle in Frauenkleidern herumlaufen und nicht heiraten, herrscht in dem Laden völlige sexuelle Verwirrung. Das hat besonders der Spiegel schon immer geahnt, dass das nicht gut gehen kann.

schnapp

Sind sie selber eigentlich katholisch?
Nein. Ich bin von Haus aus ein militanter Lutheraner, allerdings nicht gottgläubig. Wenn ich in einer katholischen Messe bin, was selten genug passiert, kommt mir das immer noch ein wenig wie Hokuspokus vor. Auf der anderen Seite haben mich meine Aufenthalte als Experte im Vatikan und in der Deutschen Bischofskonferenz schon sehr beeindruckt. Ich habe viele Vergleichsmöglichkeiten mit anderen Institutionen, auch weil ich mich mit anderen Wissenschaftlern und Forschungsgruppen austausche, und die Bischöfe im Vatikan, die sich mit diesem Thema beschäftigten, waren die klügste und aufmerksamste Gruppe, vor der ich zum Thema sexueller Missbrauch jemals gesprochen habe.
Soweit der Kriminalpsychiater, und es ist nicht nett, dass er den ganzen notgeilen Atheisten auf ihre Katholikenhassparade regnet, wenn auch nur ein Bisschen. Aber da langsam die seit Jahren abgeurteilten, toten und begrabenen pädophilen Priester für die pseudo-betroffene und voyeuristische Berichterstattung ausgehen, suchen - und finden - die Qualitätsmedien immer noch Auswege. Wie hier: Unter der Überschrift Systemischer Missbrauch - Erschütternder Abschlussbericht über Odenwaldschule berichtet das Qualitätsmedium über den erschütterndernden Abschlussbericht über den sexuellen Massenmissbrauch an der Odenwaldschule und plaziert - die Schmieranten können nicht anders - strategisch eine Text-Diaschau mit dem Titel "Immer wieder erschüttern Missbrauchsskandale die katholische Kirche in Deutschland. Die wichtigsten Stationen der Entwicklung" mitten in den erschütternden Bericht über die Reformschule. Und damit auch der Dümmste merkt, worüber wir wirklich, oder zumindest AUCH, "erschüttert" zu sein haben, hängt unter dem Artikel noch dazu ein Video mit dem Titel "Kardinäle überdenken Umgang mit Missbrauch" an.






Wäre doch gelacht, wenn die Qualitätsjournaille den Leuten nicht klarmachen könnte, wer die wahren Böslinge sind und wen interessiert es schon, dass Pädo- und Ephebophilie zwar der Reformpädagogik, nicht aber dem Katholischen Glauben SYSTEMISCH zugehören. Oder die Tausende unter den 400.000 deutschen Männern, die jährlich mit dem Bumsbomber (ha ha) nach Thailand fliegen, um sich dort an Kindern zu vergehen. Noch weniger interessant sind Sextourismus und Kinderhandel an der Tschechischen Grenze. Du liebe Güte, Cheb und Plauen haben ja nun wirklich nicht das kosmopolitische Flair von Bankok!
Kinderprostitution an der tschechisch-deutschen Grenze

Seit einem Jahrzehnt bringt das Wohlstandsgefälle an der Südgrenze des Vogtlandes eine Perversion hervor - die Kinderprostitution an der deutsch-tschechischen Grenze.

Die Tätergruppe ist bekannt: »deutsche Männer oberhalb der Fünfzig im komfortabel ausgestatteten Mittelklassewagen«. Betroffene aus dem Milieu berichteten, daß mittlerweile sogar dreijährige Kinder »angeboten« werden, die man für 500 Euro einen Tag lang mitnehmen könne. Selbst Babys würden durch Aushänge in Fenstern oder direkt am Autofenster feilgeboten. Die ansässige Polizei schaut dem tatenlos zu. Ursache des Problems, so betonten mehrere Teilnehmer, sei das enorme Wirtschaftsgefälle zwischen Tschechien und der Bundesrepublik. Die »Tageserlöse« für ein Kind würden oft den durchschnittlichen Monatslohn in Tschechien weit übersteigen. Nach Angaben des Bundesinnenministeriums gibt es »ganze Busladungen deutscher Sextouristen«, die in Cheb Kinder zwischen drei und 17 Jahren sexuell mißbrauchen. Dort schicken Eltern ihre Kinder auf die Straße, um den Lebensunterhalt der Familien bestreiten zu können. Auch minderjährige junge Frauen aus Osteuropa, von gnadenlosen Zuhältern auf den Strich gezwungen, sind Kinder.

Lukratives Geschäft

So ist Kinderprostitution in der Region längst ein lukratives Geschäft geworden. Vielleicht ein Grund dafür, daß die Polizei in Tschechien wegschaut. Tschechische Behörden bestehen sogar darauf, daß es »nie Fälle von Kinderprostitution in Cheb und Umgebung gegeben hat«. Dagegen stehen Berichte über deutsche Männer, die geistig Behinderte oder schwangere Kinder bevorzugen. Eine 15jährige soll gar wenige Tage nach ihrer Entbindung vom Zuhälter wieder auf den Strich geschickt worden sein. Dies und anderes berichtete eine Betroffene, die sich selbst in dieser honorigen Runde mit Perücke und Sonnenbrille unkenntlich machte. Sicher ist sicher. Fazit der Tschechin: »Cheb ist schrecklich«.

Nach Angaben von »terre des hommes« wurden an der deutsch-tschechischen Grenze allein 1999 1150 Fälle von Kinderprostitution aktenkundig. Nach Beobachtung von Streetworkern aus Plauen, die wöchentlich bis zu dreimal zur sozialen und gesundheitlichen Betreuung in der Grenzregion Tschechiens unterwegs sind, gibt es auf dem Straßenstrich zwischen Cheb und der Grenze von einer auf die andere Woche eine Fluktuation von 50 Prozent. Das läßt darauf schließen, daß neben der Prostitution von zumeist jugendlichen Frauen und Mädchen aus Osteuropa das große Geschäft in ihrem Weiterverkauf in die Metropolen Berlin, Hamburg oder Amsterdam besteht. Das Treiben der überwiegend sächsischen und bayrischen Kinderschänder ist dabei perverse Overtüre des sich anschließenden Menschenhandels mit Minderjährigen in europäischer Dimension. Etwa 10000 ausländische Minderjährige, so »terre des hommes«, werden allein in Deutschland kommerziell, vorrangig sexuell, ausgebeutet.

Deutsche Wegschaugesellschaft

Die Gesetzeslage zur Ahndung des kommerziellen Kindesmißbrauchs, so bekräftigten Vertreter von Polizei und BGS, sei seit 1993 klar. Danach werden auch in Tschechien begangene Straftaten in Deutschland geahndet. In der Realität aber käme es kaum zu Anzeigen, Betroffene weigerten sich, als Zeugen aufzutreten. Ein Teufelskreis, aus dem es ohne couragierte Bürger und Politiker, die das Problem in die Öffentlichkeit tragen, kein Entrinnen zu geben scheint. Erste politische Voraussetzung für eine Lösung wäre die uneingeschränkte Ratifizierung der UN-Kinderrechtskonvention von 1992 durch Deutschland. Nickels äußerte sich zu diesem Thema nicht. Unter der Regierung Kohl wurde das Problem ins Ausländerrecht gelenkt. Favorisiert wurde die rasche Abschiebung von Opfern, statt kind- und jugendgerechte Versorgung zu gewähren. »Auch wir in Deutschland«, brachte es ein Teilnehmer auf den Punkt, »sind zu einer Wegschaugesellschaft geworden.«
Wieso Wegschaugesellschaft? Schauen wir den Pfaffen denn immer noch nicht genug auf die Finger?