Dienstag, 29. März 2011

Der erste Stillstand in Baden-Württemberg

Die Bahn hat offenkundig entschieden, dem grünen Wahlsieg die passende Begleitmusik zu geben. Bei dem Projekt Stuttgart 21 ist vorerst Stillstand!

Nachtrag: Sehr empfehlenswert ist auch der Text der Zeitschrift Bahamas, die man tatsächlich noch mit gutem Gewissen linksintellektuell nennen kann,
"Uff de' Schwäbsche Eisenbahn ...":

Niemand glaube, diesen Frührentnern und Spätpubertierenden ginge es auch nur irgend um ihr eigenes Wohl oder das ihrer Mitmenschen. Allzu tief sitzt die quasi angeborene Neidbeißerei, der Hass auf den Konkurrenten, das Ressentiment gegen den, der das Bessere will. Der „soziale Protest“, der momentan zu beobachten ist, hat rein gar nichts mit einer rational nachvollziehbaren Kritik zu tun, sondern ist die bloß quantitative Ausweitung des dauernden Nörgelns der Fahrradväter, Hausfrauen und ihrer leider gar nicht so politikverdrossenen Kinder, die ihr eigenes Unvermögen auf die scheinbar feindselige Außenwelt projizieren. Sie sehnen sich nach einer Gemeinschaft, innerhalb derer die Konkurrenz still gestellt ist, weil sie sich umso aggressiver nach außen, gegen den gemeinsamen Feind richten kann. Die Demonstrationen sind, entgegen der begeisterten Interpretation der Linken, eine schlechte Überwindung des drögen Alltags, die pathologische Aktualisierung des kindlichen Dranges, endlich einmal mitspielen zu dürfen. Was da „verhindert“ werden soll, ist jede nur denkbare Veränderung der provinziellen Tristesse, weil man zwar unzufrieden ist, das aber immer noch besser findet als die Nötigung, sich ständig entscheiden zu müssen. Alles soll seinen gewohnten Gang gehen, nur bitteschön ohne die „Bonzen aus Berlin“, die „Heuschrecken“ und anderes Ungeziefer [1], deren durch Profitmaximierung motivierte Unternehmungen den scheinbar herrschenden „sozialen Frieden“ nebenbei auf ein höheres, zivilisierteres Niveau heben könnte, sodass die Gesellschaft an die Stelle der Gemeinschaft träte.

Man ist versucht, dies abfällig als die Herrschaft der Versager zu charakterisieren, doch so weit wollen wir heute nicht gehen ... es lohnt sich den Text in Gänze zu lesen!