Samstag, 16. Dezember 2017

Verständnis - Verkommen - Verbrechen

Zur Zeit tobt die Debatte, ob man mit dem geläuterten ISIS-Mädchen "Linda" Mitleid haben solle oder nicht.

Ein Pro-Argument ist: "Wir waren doch auch einmal jung und was hätten wir...?"

Wenn ich einmal für meine Generation sprechen darf - nein, liebe Linda-Versteher. WIR hätten NICHT.

Zu meiner Zeit durften Mädchen mit Einwilligung der Eltern mit 16 heiraten (ich glaube, das ist immer noch der Fall), obwohl man damals erst mit 21 volljährig wurde. Ich kenne mehrere Frauen meiner Generation ganz aus der Nähe, die mit 18 geheiratet, Kinder bekommen und einen guten Job daraus gemacht haben. Mädchen wurden auch im Allgemeinen als reifer als Jungens im gleichen Alter angesehen, aber das war, BEVOR "Bravo" ihnen das Gehirn vollgeschissen hat.

Noch zu meiner Zeit traten junge Männer bereits mit 14 ins Arbeitsleben ein (8 Jahre Volksschule, Sie erinnern sich?).

Meine Großväter hatten mit Anfang Zwanzig ihre Familien gegründet. Sie waren reif genug, auch in den wichtigsten Dingen die richtigen Entscheidungen zu treffen oder die Konsequenzen für die falschen zu tragen.

Wohin wird uns die Verkindschung unserer Gesellschaft noch führen, zu deren verhängnisvollsten Ursachen diese verkommene "Es sind ja nur Jugendliche"-Mentalität von uns Älteren gehört.

Ist noch niemanden aufgefallen, dass auch die Tatsache, dass heute mittzwanzigjährige Schwerkriminelle nach Jugendstrafrecht, verurteilt werden, etwas damit zu tun haben mag?

Aber dumme und kindische Untertanen sind leichter zu manipulieren, daher wird das alles eher schlimmer als besser werden.

Danke Politik, danke (vielleicht noch mehr) Medien!

TiPP: Die Herabsetzung des Wahlalters hat auch etwas damit zu tun.

Und wetten, dass auf Linda ein Regiment Sozialarbeiter, Psychologen und Therapeuten losgelassen werden wird, wenn sie erst wieder in Deutschland sein wird?