Boris Becker, der seine Steuern im Ausland zahlt, weil es dort weniger Rassismus gibt, beklagt sich über den "Rassismus der Deutschen":
„Ich bin einer dunkelhäutigen Frau nicht abgeneigt“, sagte Becker der Münchner „Abendzeitung“ vom Samstag. Während ihm aber dafür im Ausland Respekt entgegen gebracht werde, müsse er in Deutschland Kritik einstecken. „Die Schwachmaten finden das schlecht. In Deutschland ist das Blonde und Blauäugige noch sehr präsent“...Die Sache, wer ihn wohl gezwungen haben mag, in diesem zum Kotzen politisch korrekten Deutschland "Kritik ein(zu)stecken" (Beispiele vorenthält er uns nämlich und öffentliche gibt es nicht), wirft die Frage auf, mit wem Boris so im privaten Kreis umgeht, aber das ist nicht der Punkt.
Der Punkt ist, ob eine solche Einstellung rassistisch ist.
Ich denke mal, solange er nicht sagt, dass dunkelhäutige Frauen besser sind als weiße, lässt sich über persönliche erotische Vorlieben kaum streiten. Andererseits verstehe ich nicht, wieso ihm für diese erotische Vorliebe "Respekt entgegengebracht" werden sollte - außer aus rassistischen Gründen. Respekt wird einem entgegengebracht für etwas, das man sich verdient hat, für eine Leistung. Und die ganzen netten, respektvollen Nichtdeutschen im Ausland werden doch wohl kaum gesagt haben: "Donnerwetter Boris! Du als arischer Superheld lässt dich zu nichtweißen Gespielinnen herab! Respekt Respekt! DAS ist eine Leistung!"
Tatsächlich ist es wohl eher eine Leistung, derart viel Geld zu verdienen, dass es Frauen jedweder Hautfarbe die Ekelschwelle überwinden hilft, die sie normalerweise hindern würde, sich mit Boris einzulassen.
Respekt Boris!
Wirklich rassistisch finde ich an Boris' Auslassungen allerdings das "noch" vor "sehr präsent". Das impliziert nämlich, dass das mit den blauen Augen nicht gut sei, sowie die Intention, daran etwas ändern zu wollen (was er ja auch nach Kräften tut).
Und DAS ist rassistisch.
Aber wer hätte sich schon je über Rassismus gegen Weiße aufgeregt?
Ich gebe zu, wenn auch ungerne, dass es naiv war, anzunehmen, dass das Gedöns um Eva Herman der Nadir nachkriegsdeutscher Familienorientierung ist, aber nach dem Motto "Darf's noch etwas weniger sein?" unterbieten die Leute, die Besenkammer-Boris zusammen mit einem "hochkarätigen Kompetenzteam" (Verlag-Eigenwerbung bei amazon.de - bitte googeln!) über Kindererziehung sabbeln lassen, das ohne Mühe. Seit er eines mit einer Nutte in der Besenkammer gezeugt hat, gilt Boris nämlich als Experte für die Aufzucht von Kindern.
Doch weiter mit Boris' Befindlichkeiten:
Hingegen lobte der dreifache Wimbledon-Sieger die Toleranz in Teilen des als prüde verschrienen Amerikas wie Kalifornien, New York oder Miami: „Du kannst mit der fünften Ehefrau zusammen sein und das elfte Kind gezeugt haben, wenn du korrekt bist in deinem Job, hat das keine Rolle zu spielen.“Wie leichtgewichtig Boris auch immer sein mag, eines führt er, der uns seine erotische Vorliebe als tapfere, antirassistische Haltung verkaufen möchte, seinem Publikum hier eindrucksvoll vor Augen, nämlich dass Toleranz - am Ende des Tages - immer nur als eines endet: Verkommenheit.
Danke Boris!
Hat sich Bischof Mixa schon gemeldet? Oder kath.net? Oder verhandeln die grade mit Dieter Bohlen über das Honorar für seine Vision von Ehe und Familie?