Sonntag, 1. Juni 2008

Prinzipien gewahrt - Mensch tot

Freitag Abend wurde ein psychisch kranker Mann in Hamburg bei einem Polizeieinsatz erschossen, nachdem er einer Beamtin die Dienstpistole abgenommen hatte. Der 38-Jährige war am Freitag zunächst in einen Kindergarten eingedrungen und hatte eine Betreuerin angegriffen, anschließend eine Verkäuferin in einem benachbarten Supermarkt attackiert.

Als es zum "final showdown" kam, griff der Mann die Polizisten (mehere Streifenwagenbesatzungen) massiv an und es gelang den Beamten nicht, ihn trotz des Einsatzes von Pfefferspray zu überwältigen. Immer wieder seien Polizisten von Schlägen verletzt worden, so ein Polizeisprecher. Während der Auseinandersetzung gelang es dem 38-Jährigen, einer Polizistin ihre Dienstwaffe abzunehmen, woraufhin eine andere Polizistin auf ihn schoss. Als das von den Polizisten angeforderte Mobile Einsatzkommando (MEK) eintraf, war der Mann bereits tot.

Der Mann soll seit 1993 psychisch krank und bereits in einer geschlossenen psychiatrischen Einrichtung behandelt worden sein. Zuletzt lebte er in einer sogenannten betreuten Wohngruppe. Es soll auch seit einigen Tagen keine Medikamente mehr eingenommen haben und daher "extrem aggressiv" gewesen sein.

Also noch einmal ganz langsam: Die Besatzungen mehrerer Streifenwagen waren nötig, einen geistig verwirrten, aggressiven, aber bis dahin unbewaffneten Mann überhaupt zu stellen. In dem folgenden Gerangel konnte er einer Polizistin die Waffe wegnehmen, woraufhin eine zweite Polizistin auf ihn schoss. Daraufhin rannten all' die vielen Polizisten davon und riefen eine Sondereinheit, die dann nur noch den Tod des Mannes feststellen konnte.

Könnte es sein, dass der Täter einem männlichen Polizisten nicht so einfach die Waffe hätte wegnehmen können? Ist es denkbar, dass ein männlicher Polizist besser die Nerven behalten und ihn nicht in den Bauch, sondern dahin, wo es weniger fatal gewesen wäre, geschossen hätte? Denkbar, dass ein Mann den Verrückten auch ohne Einsatz der Schusswaffe überwältigt hätte?

Aber nein, Frauen müssen im Namen eines Prinzips Polizisten spielen dürfen, sonst werden Alice und alle Frauenbeauftragten böse.

Und wir dachten, wir Deutschen seien ganz scharfe Hunde!

Einmal abgesehen von dem jetzt toten Mann in Hamburg: Es ist bekannt, dass ein männlicher und ein weiblicher Polizist, die persönlich verbandelt sind, nicht mehr gemeinsam auf Streife geschickt werden dürfen. Welchen Grund das wohl hat? Wievielen aufrechten Polizisten, Soldaten und Feuerwehrmännern mag das hehre Prinzip der Gleichberechtigung von Mann und Frau schon das Leben gekostet haben, weil sie in einer entscheidenden Situation keine Hilfe von ihrer "Kollegin" bekamen oder ihr noch in atavistischer Verblödetheit die Hand vor den Arsch gehalten haben?

Von der Frage, wer eigentlich die Pilleneinnahme derartiger Patienten kontrolliert, garnicht zu reden. Der Mann sollte sein Leben in den zentralen Bereichen Wohnen, Arbeiten, Partnerschaft und Freizeit möglichst selbständig, eigenverantwortlich und menschenwürdig gestalten, um alle Betroffenheitsclowns glücklich zu machen.

Jetzt ist er tot.