Sonntag, 1. Juni 2008

Wie ein multi-kulti Wunderland sein Ausländerproblem löst

Eine Welle von Gewalt gegen Einwanderer lässt seit dem 11. Mai Südafrika erbeben. "Südafrika erlebt die schlimmste Welle der Gewalt seit dem Ende der Apartheid", der "Geist der Apartheid" lebt, ein Bischof warnt vor "neuer Apartheid", ebenso der Staatspräsident - die Schlagzeilen wissen es.

Den Bildungsstand, das Abstraktionsvermögen und die Wahrheitsliebe des durchschnittlich-gutmenschlichen deutschen Medienkonsumenten vorausgesetzt, ist es nicht völlig abwegig zu unterstellen, dass hier in manipulativer Absicht Gewalt der weißen Unterdrücker gegen aufrechte schwarze Freiheitskämpfer in der Vergangenheit suggeriert wird.

Wäre es doch nur so gewesen! Alles würde so einfach sein.

Nur war es leider nicht so.

Erinnert sich noch jemand an Winnie Mandela, die "Mutter der Nation" und tapfere Kämpferin gegen die Apartheid? 1988 kam der Verdacht auf, dass sie in Entführungen, Vergewaltigungen, Folterungen und ähnliche Petitessen verwickelt war und u.a. auch in das gefürchtete "Necklacing", eine besonders kreative Methode des Mordes für die, die ihr die Gefolgschaft verweigerten. 1992 wurde sie dann sogar Nelson zu peinlich, der sich von ihr trennte.



1985 hatte sie einer jubelnden Menschenmenge erklärt: "Mit unseren Streichholzschachteln und unseren Halsketten werden wir dieses Land befreien", aber das war sicher nur eine Anspielung auf Kerzenlicht-Mahnwachen und ethnischen Schmuck, Friedensliebe und Rückbesinnung auf das eigene kulturelle Erbe. Was sonst? Denn wir wissen ja alle, dass Täter immer nur Weiße und Opfer immer nur Schwarze sind.

Tatsächlich handhabt allerdings, wie wir jetzt sehen können, das post-Apartheid multi-kulti Wunderland Südafrika legale und illegale Einwanderung und ihr "Ausländerproblem" etwas anders, als Europäer und Amerikaner und auch als es die weiße Apartheidregierung tat, unter der, auch wenn man es nicht hören will, derartige Exzesse nicht vorkamen.

Allein drei Millionen Menschen aus Zimbabwe, dem Land des Robert Mugabe, eines anderen Großen Befreiers seines Volkes von einem Rassistischen Unrechtsregime, sollen in Südafrika Zuflucht gesucht haben, und Muriel Cornelis, Programmleiterin des Ärzte ohne Grenzen-Büros in Johannesburg, weiß, dass

mit dem friedlichen Ende der Apartheid Anfang der 90er Südafrika als Vorbild [galt]. Das sei jetzt anders: „Über Jahrzehnte war Südafrika für Afrikaner aus vielen Ländern ein sicherer Hafen - dieser Ruf ist jetzt gefährdet“, so Cornelis.
Warum es ein sicherer Hafen war und warum der jetzt gefährdet ist, das weiß Frau Cornelis nicht, aber vielleicht fällt es ihr ja ein, nachdem auch ihr ein schickes Schmuckstück aus Gummi und Benzin verpasst wurde.