Donnerstag, 19. Februar 2009

Apropos sabbernde Kretins...

Die Unfehlbarkeit des Papstes findet als Wichsvorlage bei Hobby-Theologen immer mehr Interesse.

Eine Google-Suche nach 'Papst Unfehlbarkeit Williamson' liefert 36.300 Treffer, von denen etliche der Richtigstellung dienen mögen, aber, sagen wir mal, 30.000 ist auch kein schlechtes Ergebnis.

Tstsächlich, und das mag unglaublich klingen, haben Päpste in der Geschichte der Katholischen Kirche nur zweimal (ZWEI MAL) ex cathedra, also mit dem Anspruch auf Unfehlbarkeit, gesprochen. Dabei ging es um Dinge, die die Welt der Nichtkatholiken ins Mark erschütterten, wie die "Unbefleckte Empfängnis" der Jungfrau Maria, der Mutter Jesu, die vom ersten Augenblick ihrer Existenz an ohne Erbsünde gewesen sei (Papst Pius IX. 1854) und die leibliche Aufnahme Marias in den Himmel, also dass sie nicht verweste (Pius XII. 1950).

Hat das irgendwie in weltliche Belange eingegriffen? Wird ein Katholik, geschweige denn ein Andersgläubiger, der Inquisition ausgeliefert, wenn er das nicht glaubt? Ausgepeitscht? Gesteinigt? Gehängt? Geköpft?



Offenbar bleibt bei der Aufregung über den Unfehlbarkeitsanspruch des Papstes, auch da wo gar keiner vorhanden ist, keine Zeit mehr, sich über die ebenfalls - wagen wir es zu sagen? - suboptimalen Umstände unter den Anhängern der Religion des Friedens aufzuregen, wenn es um Toleranz in Glaubensfragen geht.