Mittwoch, 18. Februar 2009

Epitaph für einen großen Journalisten

Henryk M. Broder arbeitet sich derzeit am Katholischen Glauben ab, etwas, von dem er keine Ahnung hat, aber was macht das schon, wenn man sich für die Dicke Berta des Feuilletons hält. Vor nicht einmal zwei Wochen griff er schon einmal ins Klo:

Broder, der, ohne dass jemand lachte, so etwas sagen durfte wie: "Die fatale Fehlentscheidung des Papstes passe jedenfalls "nicht wirklich zum Konzept der Unfehlbarkeit"." Über die Unfehlbarkeit des Papstes weiß Broder offensichtlich nichts. Das muss aber auch nicht sein. Es genügt, wie man sieht, auch für ihn, ein Ressentiment zu haben. Schließlich ist es ja das RICHTIGE Ressentiment.
Diesmal war es die Piusbruderschaft. Unter dem brüllend komischen Titel "Williamson? Wir beten zurück!" legte dem Altmeister die Tagesspiegel-Redaktion nichts bei der intellektuellen Selbstdemontage in den Weg:
Was mich ein wenig irritiert, ist etwas anderes: Warum beten die frommen Christen nicht für das Wohl der Muslime, sie mögen endlich Allah abschwören und sich zu Jesus bekennen?
Die sich hier aufdrängende Frage "IST der so doof oder STELLT der sich nur so?" beantwortete er weiter unten gleich selbst. Er weiß sehr wohl, dass das Christentum aus dem Judentum (und nicht aus dem Islam) entstanden ist, aber wen interessieren solche Petitessen, wenn es um eine echt geile Pointe geht.

Es wurde schlimmer:
Statt zu schmollen und zu grollen, könnten die Juden ein wenig offensiver auftreten. Nichts spricht dagegen, dass sie in die Freitagabend-Gebete eine Fürbitte für die Christen aufnehmen: Sie mögen sich besinnen und endlich zu dem Glauben zurück kehren, aus dem das Christentum entstanden ist.
Was er anscheinend wirklich nicht weiß, ist, dass fromme Juden dreimal am Tag für die Bekehrung der Nichtjuden beten, damit alle Menschen die Noachidischen Gebote des Gottes Abrahams, Isaaks und Jakobs befolgen mögen.

Oder hat er nur darauf vertraut, dass die ganzen sabbernden Kretins, die ihn unkritisch lesen, es auch nicht wissen?

Broder vermag Menschen beißend treffend zu charakterisieren, z.B. als Kuhfladen, der gerne eine Pizza wäre (oder so ähnlich). Er dagegen ist ein religiöser Analphabet, den eine sensationsgeile Presse zum Theologen erhoben hat, weil er immer für eine billige Pointe gut ist.