Montag, 2. März 2009

Theologische Geisterbahnfahrt

Jemand namens O. Das Gupta darf in der Süddeutschen Zeitung Leute interviewen. Dazu ist er besonders qualifiziert, weil er selbst über so heikle Themen wie den Gaza-Konflikt ausgewogen berichtet, dem Judenhasser politischen Aktivisten und Arzt Mads Gilbert oder dem allzeit friedensbemühten Uri Avneri né Helmut Ostermann ein Forum gibt und es unwidersprochen hinnimmt, wenn jemand Zionismus für eine religiöse Bewegung hält. Ja sogar von Schmierlappen Erhard Arendt wird er zitiert, wenn das kein Renommee ist! (Kein Link, bitte googeln.) Heute besuchte er Hans Küng, gegen den selbst Graf Dracula bei Sonnenschein noch lebendig wirkt, auf der Pflegestation und fragte knallhart-investigativ:

sueddeutsche.de: Pius XII. ist heute vor allem deshalb umstritten, weil er nicht öffentlich den Holocaust anprangerte, über den er klar im Bilde war. Haben Sie sich damals in Rom auch schon damit beschäftigt?

Küng: Nein, erst später im Jahr 1963. Das ist mir erst durch Rolf Hochhuths Drama "Der Stellvertreter - ein christliches Trauerspiel" aufgegangen.
Ja Hans! Du holst dir deine theologischen Inspirationen im Theater, Hochhuth war kein KGB-Agent und Olivers Journalistikstudium war, wenn nicht umsonst, so doch vergeblich.