Das kommt davon! Wir wollten uns im Zuge der Wahl des BuPrä informieren, wer Frank Rennicke ist und fanden auf YouTube nicht nur ihn (er ist hauptsächlich deswegen interessant, weil große Teile seines Oeuvres auch bei ATTAC-Veranstaltungen ganz groß ankommen würden), sondern auch Dinge, die wir ganz sicher in der Rumpelkammer der Geschichte vergessen glaubten, wie z.B. Heidi Brühl die 1966, komisch-knallhart kuckend und mit gaaaanz toll-tragischem Timbre, die "deutsche Version" des zur Zeit des Vietnamkrieges aktuellen amerikanischen Liedes "The Ballad of The Green Berets" vorträgt.
Leider ist das nur auf den ersten Blick komisch. Da besaßen also Deutsche die unglaubliche Schamlosigkeit, nur 21 Jahre nachdem sie, dank der Amerikaner, aufhören mussten zu singen "Wenns Judenblut vom Messe spritzt", ein patriotisches amerikanisches Lied zu nehmen und es zu einem "Antikriegslied" umzustricken, weil sie zwar Vietnam sagten, aber WW2 meinten - und kamen sich dabei auch noch toll und widerständig vor.
Niemand soll sagen, dass wir Deutschen nicht aus unserer Geschichte gelernt hätten!
Obwohl... vielleicht wäre ja "Eto yest' nash posledni, i reshitelný boi, s Internatsionalom vospryanet rod ludskoi" immer noch besser als "Tag ein Tag aus wer weiß wohin - verbranntes Land und was ist der Sinn" oder "dass weit von hier der Vollmond scheint und weit von hier ein Mädchen weint" oder (ja wirklich!) "Ich hör von fern die Krähen schrein im Morgenrot - warum muss das sein".
(Keine Links zu dem ganzen Dreck, bitte googeln!)
Sonntag, 24. Mai 2009
Geisterbahnfahrt in die Vergangenheit
Posted by The_Editrix at 13:45
Labels: Sprachlose und andere Untalente, Vergangenheitsbewältigung, Wo wir uns fremdschämen