Montag, 18. Januar 2010

Cui honorem, honorem

Der große Meister scheint das Medikament gewechselt zu haben. Zwei Gähnachsen-Einträge sind das Indiz dafür. Hier ist endlich 'mal wieder der alte - oder besser gesagt: der frühere - Broder am Werk:

... Sabine Christiansen, die ihre Katastrophen-Kompetenz mit dem Satz herausstreicht: “Ich habe jeden Slum auf der Erde gesehen.” - So sieht sie aus, die UNICEF-Botschafterin. Wie ein Slum mit Make up.
Hier auch:
"Was hat es mit dem Ereignis des Holocaust auf sich?” fragen ein paar Nachwuchshistoriker aus Deutschland und Polen und laden zu einem “Workshop zur Geschichte der Konzentrationslager” nach Auschwitz-Birkenau ein, wo sie über “Neue Perspektiven der Konzentrationslagerforschung: Ort, Ereignis und Gedächtnis” labern wollen, bis der Schornstein qualmt. Interessierte werden gebeten, Abstracts ihrer Vorträge bis zum 15.2. einzuschicken. Das ist die “Deadline”.
Das akademische Jungvolk, das Dank der Gnade der späten Geburt um die Erfahrung gekommen ist, als SS-Mann oder Frau Dienst an der Rampe schieben zu können, zieht es mit magischer Gewalt an den Ort der Verbrechen ihrer Vorfahren zurück. Und so wie sie sich nichts dabei denken, im Zusammenhang mit Auschwitz von einer Deadline zu reden (Redaktionsschluss wäre nicht romantisch genug), so macht es ihnen nichts aus, von einer “Europäisierung und Internationalisierung des Holocaust” zu phantasieren, die “eine Pluralisierung der Konzepte und Kontexte” begründet. Ja, wer zum Onanieren zu blöd ist, der muss sich eben einen dekonstruieren:
“Darüber hinaus sollen die universell aus dem Holocaust abgeleiteten politik- und handlungsleitenden Imperative dekonstruiert und auf ihre Bedeutung für die Wahrnehmung des Holocaust befragt werden.”
Dankeschön TS!