Sonntag, 5. Dezember 2010

tick ticke tack ticke tick

Meines Großvaters Uhr
hängt da draussen im Flur
und macht tick ticke tack ticke tick ...


Jörg Lau, Schwiegerenkel eines Teheraner Polizeipräsidenten und eines Schwelmer Uhrmachers, repariert in der ZEIT unter der Überschrift "Der Islam ist eine deutsche Religion" wieder einmal Uhren.
Diesmal reicht ihm die Pinzette Tariq Ramadan, der über seinen Muslimbruder-Opa promoviert hat, aber erst im zweiten Anlauf, denn die erste Fassung der Arbeit wurde von seinem Doktorvater abgelehnt, weswegen er vom der Zeitschrift American Foreign Policy 2009 an die 49. Stelle der 100 wichtigsten zeitgenössischen Intellektuellen weltweit gesetzt wurde. Gudrun Eussner schreibt:

Nach einem Magisterexamen in Philosophie und französischer Literatur beginnt Tariq Ramadan im Jahre 1993 seine Dissertation zum Thema "Das reformistische Denken des Islam seit dem 19. Jahrhundert". Sein Doktorvater, der Professor für Arabistik Charles Genequand, der sich selbst als laïzistischen Konservativen bezeichnet, fühlt sich von Tariq Ramadan betrogen: "Er ist ein Ideologe, ein Pseudo-Intellektueller, sagt er von seinem ehemaligen Studenten. Ich halte ihn für einen eingebildeten Opportunisten, der danach strebt, als spiritueller Führer des europäischen Islam angesehen zu werden. Seine Ideen? Eine engstirnige und reichlich rückständige Vorstellung vom Islam, das ist alles."

Es habe sich um eine rein ideologische Arbeit ohne jeden wissenschaftlichen Aspekt gehandelt. "Er schreibt immer dasselbe Buch", sagt Professor Charles Genequand, der Spezialist für die arabische Welt, über die Buchproduktion des Predigers. Von ihm verlangte Korrekturen habe der Doktorand Tariq Ramadan nicht vorgenommen: "Ich glaube, daß er sich über mich lustig gemacht hat", meint er, "er wollte einen akademischen Titel, und zwar schnell." Deshalb sei er als Doktorvater zurückgetreten und mit ihm zwei weitere Gutachter.
Das alles hat die ZEIT samt ihrem Herrn Lau selbstverständlich nicht gewusst.


Der Mittelschullehrer Ramadan kann keine Habilitation vorweisen, auch hat er in Deutschland nie eine Professur innegehabt, aber schließlich heißt "Lehrer" auf Französisch "professeur", daher tut ihm Lau, der noch nie einen Islamisierer getroffen hat, den er nicht ganz doll mochte, auch gerne den Gefallen:
DIE ZEIT: Professor Ramadan, in Europa macht sich eine Stimmung gegen den Islam breit. Minarette, Burkas und Kopftücher werden verboten. Deutschland debattiert über integrationsunwillige Muslime. Warum diese Zuspitzung?
Nun könnte man sagen, dass diese "Zuspitzung" davon komme, dass der Islam eben NICHT zu Deutschland (oder Europa) gehört und die Menschen hier anfangen, sich gegen eine Vereinnahmung durch ihn zu wehren, aber dann müsste man hier, an dieser Stelle, schon aufhören, diese schamlose Stückchen Tariqiyya ... Taqiyya ... wasauchimmer zu lesen, und zumindest diese eine Antwort dieses gerissenen kleinen Demagogen, der so offensichtlich falsch, wie eine Drei-Euro-Münze ist, sollte man sich doch antun:
Ramadan: Unsere westlichen Gesellschaften sind verunsichert durch die Globalisierung. Auch die Einwanderungsströme gehören dazu. Aber entscheidend ist das Sichtbarwerden des Fremden. Darum erregen sich die Leute über Moscheebauten, Minarette, Kopftücher, andere Hautfarben, Sprachen und Gerüche in ihren Vierteln. Wenn gegen die angebliche Islamisierung der Städte protestiert wird, geht es um die Sichtbarkeit einer fremden Religion, die dazugehören will.
"Dazugehören will!" Der hat ernsthaft "dazugehören will" gesagt! Lasst und doch bitte bitte mitspielen, wir wollen auch ganz artig sein!

HAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAAHAHAHAHAHAHAHAH!!!!!!!
AWMEGAWD . . . HAHAHAHAHAHAHAHAHAAHAHAHAHAHA!!!!!!!!!!!
Moment noch . . . HAHAHAHAHAHAHAHAHAAHAHAHAHAHAHA!!!!!!
Okay, das war's!

Wie man auch ein Interview mit Ramadan führen kann, zeigen Hanspeter Born und Eugen Sorg von der Weltwoche. Aber die geben ja auch nicht vor, Uhren reparieren zu können.

Komm am Himmelstor ich an nimmt mich Jungfrau [eine von 72] bei der Hand
Schau zum letzten mal ich noch zurück
Und mit tick ticke tack hängt immer noch an der Wand
Großvaters Uhr und macht tick tacke tick


Tariq Ramadan im Archiv von Gudrun Eussner.