Mittwoch, 20. April 2011

Piep Piep Piep Wolfi hat Euch alle lieb

Am 17. April schrieb die taz für Doofe:

Eine Schwedin ist beim Sonntagsspaziergang mit ihrer kleinen Tochter und einem Hund von zwei Wölfen attackiert worden. Wie der Ehemann der Frau in Medien berichtete, tauchten bei dem morgendlichen Spaziergang bei Norrtälje nördlich von Stockholm plötzlich zwei Wölfe auf und bauten sich vor dem Hund namens Tyson auf.

Während das eine der beiden Raubtiere den kleinen Hund in den Nacken biss, ihn anhob und mit der Beute in den Wald entschwand, richtete der zweite Wolf seine Aufmerksamkeit auf den Kinderwagen. Die Mutter begann sofort zu schreien und Richtung Ortschaft zu laufen. Darauf folgte der Wolf seinem Artgenossen in den Wald.

Die Forstbehörden schickten Suchmannschaften in das genannte Gebiet. Die Forstbehörden schickten Suchmannschaften in das Gebiet, die Reste des Hundes fanden.

In Schweden leben etwa 200 Wölfe. Tierschützer verlangen ein totales Jagdverbot und die Ausweitung der Population. Anwohner in sechs betroffenen Bezirken wollen dagegen eine kräftige Dezimierung durch Jagd erreichen. Sie meinen, dass die Wölfe zu viele Haus- und Nutztiere reißen und auch gefährlich für Menschen sind.

Und in eben diesem Artikel bringen diese Schmieranten dann eine Bilderstrecke ("Wölfe aus nächster Nähe beobachtet") unter, die in ihrer süßlichen Verkitschung bei gleichzeitiger romantischer Überhöhung des Raubtiers Wolf den Vogel für Schmierenjournalismus abschießen dürfte. Aber was soll's, es fällt ja eh kaum jemandem auf.
Zurzeit leben nach Angaben des Naturschutzbundes NABU mehrere Rudel in der Lausitz in Sachsen und Brandenburg. In Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt sichteten Jäger und Umweltschützer mehrfach Wölfe. In Bayern, Sachsen-Anhalt, Hessen und Schleswig-Holstein wurden tote Tiere gefunden.

Foto: dpa Etwa 65 Kilometer nordöstlich von Berlin liegt der Wildpark Schorfheide. 18 Wölfe leben dort in zwei Rudeln.

Wölfe im Wildpark Schorfheide
Foto: pa/ZB Wenn Fütterungszeit ist...

Winter im Wildpark
Foto: pa/ZB ... können Besucher die Tiere aus nächster Nähe beobachten.

Wölfe im Wildpark Schorfheide
Foto: pa/dpa Die Wölfe sehen zwar gefährlich aus, wenn sie ihre Zähne fletschen...

Winter im Wildpark Schorfheide
Foto: pa/ZB ... den Menschen tun sie aber nichts.

Wölfe im Wildpark Schorfheide
Foto: dpa Vielmehr sind die Tiere an den Umgang mit Menschen gewöhnt.

Wolf-Nachwuchs im Wildpark Schorfheide
Foto: pa/ZB Mehr als 20 Nachzuchten von Wölfen sind im Wildpark bereits gelungen.

Wolfsbabys im Wildpark Schorfheide
Foto: pa/ZB In den ersten Wochen bekommen die Tiere alle drei Stunden von Wildparkchefin Imke Heyter eine Nuckelflasche mit Trockenmilch. Die Welpen müssen am Anfang vom Rudel getrennt werden, damit sie sich an den Menschen gewöhnen.

Wölfe kurz vor Vollmond im Wildpark Schorfheide
Foto: pa/ZB Ein besonderes Erlebnis sind die Wolfsfütterungen bei Nacht.

Die Wölfe vor den Toren Berlins: Besuch im Wildpark Schorfheide
Foto: dpa Mit Fackeln in der Hand stapfen die Besucher durch den nächtlichen Wildpark...

Wölfe kurz vor Vollmond im Wildpark Schorfheide
Foto: pa/ZB ... um die Tiere dabei zu beobachten.

Wölfe im Wildpark Schorfheide
Foto: pa/ZB Wenn die Wölfe dann anfangen zu heulen, ist manch einem Beobachter schon ein bisschen mulmig zumute. Aber das macht den Besuch natürlich umso spannender.
Aus dem Informationsdienst Hund und Jagd:
Alaska: Joggerin stirbt nach Wolfsattacke
Informationsdienst 69
(huj) Bei einer Wolfsattacke in der Nähe eines abgelegenen Dorfes ist in Alaska eine Frau ums Leben gekommen. Die Polizei geht davon aus, dass an dem Kampf zwei bis drei Wölfe beteiligt gewesen sein könnten. Mehrere Dorfbewohner hatten zuletzt über auffälliges Verhalten der Tiere berichtet.
17.03.2010

Sachsen: Ersatz für von Wölfen getötete Hunde
Informationsdienst 61
(huj) Das war in der Tat eine Frage: Wer würde den Schaden tragen, wenn Wölfe im Bundesland Sachsen Jagdhunde töten? Der sächsische Umweltminister Frank Kupfer stellte jetzt klar, dass nach dem sächsischen Naturschutzrecht Jagdhunde als "Nutztiere" gelten. Werden sie während des jagdlichen Einsatzes von Wölfen verletzt oder getötet, kann vom Hundeführer Entschädigung beantragt werden. Auf die Gefahr des Einsatzes von Hunden in Wolfsgebieten muss vor Jagden hingewiesen werden.
16.07.2009

Haben Wölfe Jagdhunde zum Fressen gern?
Informationsdienst 47
(huj) 2005 kam es in Schweden zu 20 Übergriffen von Wölfen auf Jagdhunde, meisten bei der Stöberjagd. 13 Hunde wurden dabei von Wölfen getötet. Zweimal griffen Wölfe Rinderherden an, 21 Kühe waren danach tot, 21 weitere mussten notgeschlachtet werden. Bei Angriffen auf Schafe rissen die Grauen 36 Vierbeiner, zehn wurden notgeschlachtet. In Schweden kamen 2005 insgesamt fünf Wölfe zur Strecke - zwei fielen dem Straßenverkehr zum Opfer, drei wurden erlegt.
28.05.2008
Was denn nun?