Ich möchte meine Wut herauslassen und niederschreiben, wie ich mich als (immer noch) Helmut-Schmidt-Sozi in diesem besten aller Deutschlands fühle, sonst bekomme ich Gemütsblähungen. Und ja, hier wird es sehr persönlich.
Das was sich jetzt SPD nennt, ist ein noch schlimmerer Dreckshaufen als Grüne und Linke zusammen, und das will etwas heißen. Vor allem ist die SPD, mehr als die beiden anderen genannten Parteien, schon seit vielen Jahren eifriger Förderer des politischen Islam und hat die übelsten Radikalen und Judenhasser in führenden Positionen in ihren Reihen, hier sind vor allem Aydan Özoguz und Sawsan Chebli (siehe da – Frauen!) zu nennen. Vom Wähler hat sie ihre Quittung bekommen und in letzter Zeit hat sie zusätzlich Kritik auf sich gezogen, weil sie die charakterlose CDU wie eine Herde blökender Schafe vor sich hertreibt. (Ist ja eigentlich eher die Schuld der CDU, aber meinetwegen.)
Ich habe, anders als mein Vater, nie tiefe emotionale Verbundenheit mit dieser Partei empfunden, wie ich ja überhaupt nur selten tiefe emotionale Verbundenheit mit irgendetwas verspüre, außer mit lebenden, atmenden Individuen, zwei- oder vierbeinig. Ich argumentiere also nicht aus einer Position der "enttäuschten Liebe" heraus.
So weit der status quo.
Das, was wir jetzt sehen, ist meines Erachtens einer Gesellschaft geschuldet, die aus Aufsteigern aus der unteren Mittelschicht besteht, die es im Grunde nicht besser wissen. Seit einiger Zeit und immer wieder macht es in den sozialen Medien (wo sonst, niemand im richtigen Leben hätte Zeit für den Quatsch) die Runde, dass die Nazis eigentlich Linke gewesen seien. (Um das gleich klarzustellen – denn hier geht es nicht darum was an dieser Behauptung ist, sondern um die Blödheit und Arroganz der Leute, die so etwas behaupten: sie waren weder–noch. Sie haben Elemente beider Seiten in ihrer Ideologie verwurstet, eine Ideologie, deren tragendes Element der Judenhass war. Das war etwas völlig Neues und damit war der Erfolg bei einer breiten Mehrheit der Deutschen garantiert.) Auf meinen Widerspruch hin, bekomme ich ein Buch (ich vermute stark, von einem Amerikaner verfasst, die stehen auf diesen Dreck) serviert, in dem genau das stehe. Man meine es ja nur gut mit mir. Ja, so etwas musste ich als fertig studierte Historikerin und Tochter eines Opfers des Nationalsozialismus über mich ergehen lassen, es sind halt die sozialen Medien. Und nein, ich hätte es nicht persönlich nehmen sollen, aber ich bin auch nur ein Mensch.
Klar! In den Nachbarzellen der Zelle meines Vaters 1934 saßen ausschließlich engagierte bürgerlich-konservative Nazigegner. Ich könnte speien!
Die aktuelle Lage führt auch z.B. zu Auswüchsen wie dem, dass dieser Partei vorgeworfen wird (und ich zitiere), "schon immer" andere (Parteien) erpresst zu haben. Ja war das denn zu Zeiten von Willy Brandt, Helmut Schmidt und Kurt Schumacher schon so? Immer ist immer und hat man als Mensch nicht auch eine Verantwortung dem Wort gegenüber - auch in den sozialen Medien?
Willy Brandt und Helmut Schmidt bewegen sich ja zur Zeit noch im Rahmen lebender Erinnerung, aber Kurt Schumacher? Kann sich noch jemand erinnern?
Dr. Kurt Schumacher, Akademiker, Offizier, schwer verwundet im Ersten Weltkrieg, 11 Jahre, 11 Monate und 11 Tage im KZ, glühender Patriot, leidenschaftlicher Antikommunist, lange vergessen. Gegen den Pragmatiker Adenauer hatte der Schmerzensmann keine Chance. Mit ihm hätte es schon in den Fünfziger Jahren vielleicht eine Wiedervereinigung gegeben, aber vielleicht auch nicht. Vergangene Vergangenheit!
Über dem Sofa meiner Großeltern väterlicherseits hing ein Bild von Kurt Schumacher, wie bei Familien bürgerlicher Herkunft ein röhrender Hirsch.
Als ich im ersten Semester meines Jurastudiums (also 20) war, stieß ich auf die Schriften eines Juristen namens Adolf Arndt, dessen Gedanken mich ungemein beeindruckten. Ich fragte meinen Vater, immer der Hobby-Jurist, ob er den kenne. Ich weiß noch wie er ausrief: "Aber das ist doch der Kronjurist der SPD!" Ich dachte, dass ich, schon damals parteien-skeptisch, dann vielleicht doch bei dem richtigen Verein sei. Heute befasst sich eine SPD-Juristin (ja, immer wieder Frauen...) damit, dass man den armen Frauen doch die Last der Kinderaufzucht abnehmen sollte, wenn sie es möchten, indem man ihr Kind vor dem, oder vielleicht auch während des Eintritts in den Geburtskanal umbringt. (Ja, so kann man durchaus logisch einwandfrei juristisch argumentieren. Ich könnte es auch, wenn ich wollte.)
Ich bin instinktiv konservativ, im Grunde waren das die Sozialdemokraten der Generation meines Vaters (und älter) auch. Sie haben nach den Zehn Geboten gelebt, Ehe und Familie hochgehalten und allen möglichen Kram, der heute "rechts" wäre, gelebt, z.B. die Überzeugung, dass es nur zwei Geschlechter gibt, dass Frauen NICHT alles können, was Männer können und dass Kinder ihre Fingernägel vorzuzeigen haben.
Nicht ich habe mich verändert, die Welt um mich hat sich verändert. Meine Positionen gelten heute fast ausnahmslos als "rechts" und meine Schreiberei hat schon das Prädikat "faschistisch" verliehen bekommen. Da sieht man einmal, wie heute mit Begriffen um sich geworfen wird, die niemand der Werfenden versteht. Mit "reaktionär" hätte ich mich ja gerne abgefunden, aber "faschistisch"? (Es ging dabei übrigens darum, dass ich Dreiviertelgott Obama nicht mit seinem offen rassistischen Scheißdreck hatte intellektuell davonkommen lassen – und doch, es GIBT Rassismus gegen Weiße).
Ja, es ist schade um diese Partei. Um die CDU auch, sie hat ihre christliche Wurzeln schon lange schamlos verraten, und die FDP war nie mehr als ein Auffangbecken für Altnazis und später dann ein Kanzlerwahlverein mit einigen guten Köpfen - die dann auch schon 'mal zur SPD abgewandert sind. Ja, die CDU hat christliche (katholische!) Wurzeln und es ist das große Drama der deutschen Geschichte, dass der Sozialismus der Sozialdemokratie und der Herzjesusozialismus in der Praxis nie zusammengefunden haben. Warum das so war, wäre eine weitere Abhandlung wert, mein Geld ist auf dem typisch deutschen Kastensystem. Links = Arbeiter = Unberührbare. In England war das übrigens anders. Hier sei nur der eminente Lord Bertrand Russell genannt, aber es gab etliche junge Aristokraten, die "links" waren – und die abends zurück nachhause ins Schloss kommen durften.
Die CDU hatte außer ihren christlichen Wurzeln geistig (philosophisch) nicht viel zu bieten, obwohl es sicher großartige Denker, die aus der katholischen Soziallehre hervorgegangen sind, gibt. Aber es war nicht Herzenssache, sondern Pragmatik, CDU zu wählen und ich vermute, dass die wenigsten (vor allem die Protestanten) ihrer Wähler sie wegen ihres christlichen Hintergrundes gewählt haben. Gewählt haben sie sie, weil sie den Leuten finanzielle und gesellschaftliche Sicherheit versprochen (und das Versprechen auch gehalten) hat und ihr nicht der Ähbäh-Geruch der Arbeiterpartei anhaftete. Da war die Sozialdemokratie (ich rede von geistig-philosophisch) schon ein anderes Kaliber und wer hoch steigt, der kann tief fallen – wie wir derzeit sehen können. Die CDU ist heute lediglich eine andere gescheiterte bürgerliche Partei, die SPD ist von einer notwendigen und legitimen Vertretung der Unterprivilegierten zu einem (mir fällt im Moment keine bessere Formulierung ein) Hort des Bösen verkommen, etwas, das aber auch ihrer zum Kotzen naiven Sozialromantik geschuldet ist.
Beispiele?
Die SPD wollte in den Siebzigern Abtreibung erleichtern, um das Schicksal der armen Dienstmädchen, die von ihrem Dienstherrn so halb vergewaltigenderweise geschwängert worden waren (und die es schon in den Siebzigern lange nicht mehr gab, aber lassen wir das...), zu verbessern. Heute wird die Legalisierung der Tötung eines lebensfähigen Kindes, so lange es noch nicht allzu weit in den Geburtskanal eingetreten ist, juristisch einwandfrei (ja wirklich und das sage ich ohne Ironie!) begründet, weil die Frau Oberstudienrätin die Aufzucht eines Kindes stressen könnte.
Die gut gemeinte Abschaffung des Verschuldensprinzips bei der Ehescheidung (wollten wir nicht alle mehr individuelle Freiheit und weniger Vor- und Werturteile?) hat dazu geführt, Ehe und Familie weitgehend zu zerstören. Früher hat man es sich fein überlegt, ob man sich scheiden ließ, war damit doch in bürgerlichen Kreisen ein gesellschaftlicher Makel verbunden. (Übrigens waren schon damals wie heute Frauen in der Mehrzahl die Impulsgeber der Ehescheidung und der Mann hat freiwillig die Schuld auf sich genommen, weil es für einen Mann ein bisschen weniger schädlich war, schuldig geschieden zu sein. Der eigentlichen Klientel der SPD, der Arbeiterschaft, konnte das eh wurscht sein, die hatten andere Sorgen als Ehescheidung.) Da hat die SPD, naiv wie sie war, sich zum Interessenvertreter einer bürgerlichen Mehrheit gemacht und wundert sich heute (oder wahrscheinlich auch nicht) dass niemand mehr die Ehe ernst nimmt und dass unordentliche Verhältnisse wie "Deine Kinder meine Kinder unsere Kinder" als schick, oder, wie man heute sagen würde, "cool" gilt.
Der "slippery slope"!
Mir gehen nicht die Beispiele aus, ich bin nur zu müde, weiter zu schreiben, vielleicht später...
Vielleicht kommt das alles ja auch daher, dass es keine wirklich Unterprivilegierten mehr gibt und hier sind wir wieder bei der von Aufsteigern aus der unteren Mittelschicht geprägten Gesellschaft, aber das ist selbstverständlich nur eine meiner vielen Theorien.