Montag, 1. März 2010

Die Bischöfin der Herzen

Schrieb Katrin Göring-Eckardt in der WamS:

Was aber wird aus Margot Käßmann, die wieder als einfache Pfarrerin tätig sein will? „Nur wenige andere haben wie sie in ihrem Amt als Bischöfin und Ratsvorsitzende das Bild eines modernen, fröhlichen und gesellschaftlich engagierten Protestantismus verkörpert“...
Die Arme! Aber eine Frage: Was ist denn ein "moderner, fröhlicher und gesellschaftlich engagierter Protestantismus"? Antwort: Wenn eine Bischöfin auch noch im Vollrausch punktgenau den politisch korrekten Zeitgeist zu evozieren vermag mit Stichwörtern wie: "Häxänverfolgung ... Inquisitioon ... värlätzt die Wüüade des Menschen ... Rassismus christlich legitimiert ... die Wüüade, die Gott jedem Menschen... blah salbeamgaumen sabbel sülz ...".

Das Gästebuch von Harald Schmidt ist wirklich lesenswert. Niemand außer einigen Ewiggestrigen hat sich seinerzeit über das Kreuz in Urin oder die gekreuzigte Sau aufgeregt, aber wenn ein Spaßmacher eine besoffene Bischöfin auf's Korn nimmt, entdeckt die deutsche Gruppenseele ihren Sinn für Anstand und Würde und empört sich über Blasphemie, obwohl Mutti zwar schon Gott, aber noch nicht für unsere Sünden gestorben ist. Jeder, an den die Deutschen im Kollektiv ihr Herz verschenken, sollte mit dem größten Misstrauen betrachtet werden.