Sonntag, 23. Mai 2010

Schwulenkitsch

Klostermauer--Buschpinkler Paul Badde, der viel Sinn für Ästhetik und schöne Männerfreundschaften hat, führte mit dem homosexuellen "Pater A." für die WELT ein Interview "Priestertum und Schwulsein ist kein Widerspruch", das in dem Satz kulminiert: "Als Lehrer unter blühenden Jünglingen konnte ich dennoch gleichzeitig schwimmen im Glück und stolz sein auf die Distanz, zu der ich fähig bin", was in seiner pseudo-gefühlvollen und pseudo-intellektuellen Selbstgefälligkeit peinlich an Navid Kermani erinnert.

Immerhin, ein Plädoyer für ein Nicht-Ausleben dieses Triebes, das ist zumindest mal ein Novum, wenn es um die vielfältigen, mehr oder weniger subtilen, Botschaften der Schwulen- und Pädophilenlobby geht. Man könnte jetzt allerdings fragen, ob so etwas überhaupt einen Artikel wert ist. Vielleicht ist ja das Gefühl, als Lehrer unter blühenden jungen Menschen gleichzeitig im Glück zu schwimmen und stolz zu sein auf die Distanz, zu der man fähig ist, etwas, das auch jeden heterosexuell veranlagten Lehrer unter blühenden Jungfrauen (sofern es solche noch gibt) beschleicht, ohne dass ihm deswegen gleich ein seine Sexualität kitschig-ästhetisierender Artikel nachgeworfen wird.